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Jüdische Kantorenausbildung in Deutschland
Sakrale Tradition und neue Wege

Die sakrale Musik des Judentums fußt in einer vokalen Tradition: Der Kantor ist ein Vorsänger, der die Liturgie wesentlich durch die gesungenen Gebete gestaltet. Spuren dieser Musik lassen sich heute aber nicht nur in der Synagoge, sondern in einer großen Vielfalt unterschiedlicher Stile finden - die europäische Klassik ist von ihr genauso beeinflusst wie die Folklore Osteuropas.

Von Jan Tengeler | 12.09.2016
    Die singenden "Drei Kantoren"
    Selbstbewusste jüdische Sänger: die "Drei Kantoren" (Deutschlandradio / Shani Bar-On)
    In Deutschland gibt es eine der wenigen Ausbildungsstätten für Kantoren und Kantorinnen: Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam besteht seit 1999 und ist das erste Ausbildungsseminar für Rabbiner und Kantoren in Kontinentaleuropa nach der Schoah. Neben der Vermittlung musikalischer Abläufe spielen auch die Grundlagen der jüdischen Theologie und ihr Einfluss auf das europäische Geistesleben eine wichtige Rolle.
    In der "Musikszene" kommen die führenden Experten der Synagogemusik zu Wort. Die Studierenden berichten, wie Kantoren heute mit der vielfältigen Tradition der sakralen Musik umgehen.
    Kantor Schleifer und Ralph Selig spielen Orgel in der Synagoge.
    Kantor Schleifer und Ralph Selig spielen eine Komposition von Louis Lewandowski an der Orgel. (Deutschlandradio / Jan Tengeler)
    Kantor Schleifer und Ralph Selig spielen eine Komposition von Louis Lewandowski
    Kantor Schleifer und sein Schüler Yuval Hed – die Tonfolge trägt den Titel "Mit großer Liebe".
    Kantor Schleifer und sein Schüler Yuval Hed – die Tonfolge trägt den Titel "Mit großer Liebe". (Deutschlandradio / Jan Tengeler)
    Schleifers Schüler Yuval Hed singt die Tonfolge "Mit großer Liebe"