Makkabi Deutschland
Jüdischer Sportpräsident fordert stärkeren Einsatz gegen Antisemitismus

Der Präsident des jüdischen Sportverbandes Makkabi Deutschland, Alon Meyer, appelliert an die Gesellschaft, sich stärker gegen Antisemitismus zu stellen. Meyer verwies auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen für das Fußball-Länderspiel Israel gegen Frankreich in Paris angesichts der jüngsten Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam.

    Alon Meyer von Makkabi Deutschland
    Alon Meyer von Makkabi Deutschland (Imago / Teutopress )
    "Wir haben ein immenses Problem", sagte Meyer im Radiosender WDR5. Es gelte, aus der "Komfortzone rauszukommen" und lauter zu werden.
    Makkabi Deutschland hat Meyer zufolge mittlerweile rund 10.000 Mitglieder. Darunter zähle Makkabi Frankfurt etwa 5.000 Mitglieder, von denen ungefähr 20 Prozent jüdisch seien. Unter den nicht-jüdischen Mitgliedern seien etwa 20 Prozent muslimischen Glaubens. Viele von ihnen trauten sich nicht mehr ins Training zu gehen, "weil sie mit einem stilisierten Davidstern auf der Brust auch in die Gesamthaftung genommen werden", erklärte Meyer. Auch diese muslimischen Mitglieder würden Opfer von antisemitischen Übergriffen.
    Im Sport verzeichne der Verband fast ausschließlich Übergriffe im Fußball und diese meist von Menschen mit muslimisch-arabischem Hintergrund, sagte Meyer. Es gebe auch den steigenden Antisemitismus im Linksradikalismus seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sowie den schon immer in Deutschland vorhandenen Rechtsradikalismus. Die Übergriffe von Menschen mit muslimisch-arabischem Hintergrund seien nun aber "eine neue Dimension".
    Diese Nachricht wurde am 14.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.