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Jürgen Domian
"Mein Lebensrhythmus ist komplett verdreht"

Nur als Telefon-Seelsorger bezeichnet zu werden, ginge ihm zu weit. "Ich bin in der Sendung in verschiedenen Rollen", erklärt Jürgen Domian im DLF. Mal Seelsorger, mal Entertainer. Was haben mehr als 20 Jahre nächtlicher Talk im Radio mit ihm gemacht und was hat er nach dem Ende des WDR-Formats im kommenden Jahr geplant?

Der Night-Talker Jürgen Domian im Corso-Gespräch mit Ulrich Biermann |
    Der Moderator Jürgen Domian im März 2015
    Manche Menschen öffnen nachts ihre Seele. (dpa / picture alliance/ Henning Kaiser)
    Eines fehlt Jürgen Domian in seiner Talk-Sendung: die Menschen, mit denen er spricht, zu sehen. Am Telefon könne man sich nur an Nuancen der Stimme orientieren, nicht an Körperhaltung, Mimik und Gestik. Nach mehr als 20 Jahren wird Domian seine Talksendung für den WDR-Radiosender 1LIVE im kommenden Jahr einstellen. Dort ist er mal in der Rolle des Seelsorgers, mal Journalist, mal Entertainer. Bald ist Schluss. Man soll gehen, wenn es gut läuft. "Und im Moment läuft es hervorragend", so Domian im DLF.
    Lebensrhythmus komplett verdreht
    Natürlich gingen 20 Jahre nächtliches Talkradio nicht spurlos an dem 57-Jährigen vorbei: "Mein Lebensrhythmus ist durch diese 20 Jahre komplett verdreht." Gerade im Winter kann der ungewöhnliche Schlafrhythmus Probleme machen - etwa in der Form, dass man zu wenig Sonnenlicht abbekommt. Deswegen sitzt Domian dann 20 Minuten pro Tag vor einer speziellen Tageslichtlampe, wie er im Interview erzählt.
    Seine Wünsche für die Zukunft? "Ich möchte auf jeden Fall weiter im Talkbereich arbeiten", sagt Domian. Ein erstes Projekt dafür sei schon in Planung, wenn auch noch nicht spruchreif. Zusammen mit dem Comedian Atze Schröder arbeitet Domian an der Umsetzung und dann will er seine Talkgäste auch endlich sehen.
    Das gesamte Gespräch können sie mindestens sechs Monate nachhören.