Schon ein paar Tage vor dem Seminar bekomme ich eine Mail von "Jugend braucht Zukunft". Ein Test mit 20 Seiten. Mit dem soll ich mein Neigungs-Profil rauskriegen.
Wenn ich mit Menschen spreche, versuche ich einzusehen, was sie sagen. - Ich mag Orte, an denen es Musik, Gespräche oder Stille gibt. - Der ideale Job für mich würde mir das Einkommen verschaffen, das ich brauche, um zu kaufen, was ich will. - Wenn ich ausgehe und Spaß haben will, gehe ich tanzen, besuche Sportveranstaltungen oder unternehme etwas, das Spaß macht. - In der Schule mochte ich am liebsten die Kurse, die ich belegt und die Dinge, die ich gelernt habe.
Mit den angekreuzten Antworten unterm Arm und der Frage, ob ich vor zehn Jahren den richtigen Beruf gewählt habe, trete ich dann am Sonntag Morgen um acht zum Seminar an. Zusammen mit zehn Jugendlichen.
" Ich bin Isabell, ich mache jetzt Abitur und Ich hab mich jetzt bei Unis beworben für Psychologie und BWL - und das ist im Moment der Bereich, wo ich so hintendiere. Einfach mal gucken, ob das so der Weg ist, den ich machen sollte. Ob das wirklich das ist, was mir liegt.
Ich bin Moritz, ich bin 20 Jahre alt, ich hab schon angefangen zu studieren, Physik, und hab dann gemerkt, dass es mir überhaupt nicht mehr gefallen hat, obwohl ich in der Oberstufe Leistungskurs Physik hatte und bin jetzt eigentlich in einer ziemlichen Zwickmühle, weil ich immer dachte, das könnte ich studieren, und jetzt weiß ich wirklich gar nicht, was ich machen soll."
Unser Trainer heute ist Dr. Peter Schulze, der Gründer der Initiative. Als Industrie-Manager hat er viele Menschen gecoacht. Als er dann in den Ruhestand ging, sollte dieses Know How nicht verloren gehen, und so gründete er vor zwei Jahren die ehrenamtliche Initiative - mit wissenschaftlichem Anspruch und mit Methoden, die schon in der Wirtschaft erprobt wurden.
" Wir geben den jungen Leuten die Möglichkeit, über acht bis zehn Stunden, ihre eigene Orientierung zu finden. Und zwar erst mal, wer sie sind, wo sie in der Gesellschaft stehen, Freunde, Familie, in der Gegend, wo sie sind, wie sie sich selbst einordnen, mit ihren Interessen, Fähigkeiten, auch momentanen Schwierigkeiten, und welche Visionen sie haben."
Das alles schreibt und malt man in seinen so genannten "Lebensbaum". Unter Anleitung des Trainers, aber ohne Diskussion in der großen Runde. So wird man nicht abgelenkt und beschäftigt sich wirklich nur mit sich selbst. Dann wertet man noch die Tests aus, die man zu Hause gemacht hat. Die Ergebnisse zeigen einem die eigenen Lebenspräferenzen - also zum Beispiel, ob man auf Herausforderungen zu geht oder eher vor ihnen zurückweicht. Ob man ein Weltenbummler ist oder doch lieber zu Hause. Zur Mittagspause ist Moritz guter Dinge.
" Das hätte ich nicht gedacht, dass das so klappen kann mit nem Test, das man rausfinden kann, welche Präferenzen man hat. Jetzt bin ich sehr gespannt, weil: Wir schreiben ja gleich noch dieses Gutachten, und ich bin mal gespannt, was da raus kommt. "
Das Gutachten. Darin schreibt man die positiven Seiten all dessen auf, was man in den letzten Stunden über sich gelernt hat. Das schärft noch einmal den Blick dafür, was man kann und was eher nicht, das Grundthema des Tages.
" Das ist eigentlich so eine Zusammenführung von Hauptinteressen, die aber der junge Mensch, wenn er hier morgens anfängt, nicht kennt. Das ist immer wieder die Beobachtung, die wir machen, dass sie sie nicht kennen. "
Dann kommt die Stunde der Wahrheit: Welcher Beruf wird es sein von den 1856, die in Büchern zur Berufswahl aufgelistet werden? Das findet jetzt jeder einzeln mit Peter Schulze heraus. Auch ich wage mich an den Online-Test.
Schulze: " Und jetzt: Da haben wir nach der Dramaturgin, der Choreografin - Journalistin. "
" Na Gott sei dank!"
Moritz ist nicht ganz so glücklich.
" Generell hat's mir sehr gut gefallen. Wobei ich nicht so wirklich den Beruf gefunden hab, wo ich mir denke: Ja, genau das isses. "
Aber Abiturientin Isabel geht zufrieden nach Hause und wird sich für BWL und Psychologie einschreiben.
" Mit der Gewissheit, dass das alles seine Richtigkeit hat und dass ich meinem Gefühl vertrauen kann offensichtlich, und das ist einfach eine gute, positive Erfahrung."
Und Theo, der gerade Zivildienst macht und heute Morgen unsicher war, was er studieren soll?
" Ich fühl mich bestärkt und hab jetzt endlich eine Richtung, die ich einschlagen will und werde jetzt weiter suchen. Da hab ich schon einen Studiengang ins Auge gefasst: Medienwissenschaften. "
"Jugend braucht Zukunft" gibt Seminare zum Beispiel in Berlin, München, Bonn und Düsseldorf. Ein Seminar dauert zwölf Stunden, meistens sonntags von acht bis acht, und kostet 100 Euro inklusive Verpflegung. Wann und wo die nächsten Seminare stattfinden, kann man im Netz erfahren auf jugend-braucht-zukunft.info.
Wenn ich mit Menschen spreche, versuche ich einzusehen, was sie sagen. - Ich mag Orte, an denen es Musik, Gespräche oder Stille gibt. - Der ideale Job für mich würde mir das Einkommen verschaffen, das ich brauche, um zu kaufen, was ich will. - Wenn ich ausgehe und Spaß haben will, gehe ich tanzen, besuche Sportveranstaltungen oder unternehme etwas, das Spaß macht. - In der Schule mochte ich am liebsten die Kurse, die ich belegt und die Dinge, die ich gelernt habe.
Mit den angekreuzten Antworten unterm Arm und der Frage, ob ich vor zehn Jahren den richtigen Beruf gewählt habe, trete ich dann am Sonntag Morgen um acht zum Seminar an. Zusammen mit zehn Jugendlichen.
" Ich bin Isabell, ich mache jetzt Abitur und Ich hab mich jetzt bei Unis beworben für Psychologie und BWL - und das ist im Moment der Bereich, wo ich so hintendiere. Einfach mal gucken, ob das so der Weg ist, den ich machen sollte. Ob das wirklich das ist, was mir liegt.
Ich bin Moritz, ich bin 20 Jahre alt, ich hab schon angefangen zu studieren, Physik, und hab dann gemerkt, dass es mir überhaupt nicht mehr gefallen hat, obwohl ich in der Oberstufe Leistungskurs Physik hatte und bin jetzt eigentlich in einer ziemlichen Zwickmühle, weil ich immer dachte, das könnte ich studieren, und jetzt weiß ich wirklich gar nicht, was ich machen soll."
Unser Trainer heute ist Dr. Peter Schulze, der Gründer der Initiative. Als Industrie-Manager hat er viele Menschen gecoacht. Als er dann in den Ruhestand ging, sollte dieses Know How nicht verloren gehen, und so gründete er vor zwei Jahren die ehrenamtliche Initiative - mit wissenschaftlichem Anspruch und mit Methoden, die schon in der Wirtschaft erprobt wurden.
" Wir geben den jungen Leuten die Möglichkeit, über acht bis zehn Stunden, ihre eigene Orientierung zu finden. Und zwar erst mal, wer sie sind, wo sie in der Gesellschaft stehen, Freunde, Familie, in der Gegend, wo sie sind, wie sie sich selbst einordnen, mit ihren Interessen, Fähigkeiten, auch momentanen Schwierigkeiten, und welche Visionen sie haben."
Das alles schreibt und malt man in seinen so genannten "Lebensbaum". Unter Anleitung des Trainers, aber ohne Diskussion in der großen Runde. So wird man nicht abgelenkt und beschäftigt sich wirklich nur mit sich selbst. Dann wertet man noch die Tests aus, die man zu Hause gemacht hat. Die Ergebnisse zeigen einem die eigenen Lebenspräferenzen - also zum Beispiel, ob man auf Herausforderungen zu geht oder eher vor ihnen zurückweicht. Ob man ein Weltenbummler ist oder doch lieber zu Hause. Zur Mittagspause ist Moritz guter Dinge.
" Das hätte ich nicht gedacht, dass das so klappen kann mit nem Test, das man rausfinden kann, welche Präferenzen man hat. Jetzt bin ich sehr gespannt, weil: Wir schreiben ja gleich noch dieses Gutachten, und ich bin mal gespannt, was da raus kommt. "
Das Gutachten. Darin schreibt man die positiven Seiten all dessen auf, was man in den letzten Stunden über sich gelernt hat. Das schärft noch einmal den Blick dafür, was man kann und was eher nicht, das Grundthema des Tages.
" Das ist eigentlich so eine Zusammenführung von Hauptinteressen, die aber der junge Mensch, wenn er hier morgens anfängt, nicht kennt. Das ist immer wieder die Beobachtung, die wir machen, dass sie sie nicht kennen. "
Dann kommt die Stunde der Wahrheit: Welcher Beruf wird es sein von den 1856, die in Büchern zur Berufswahl aufgelistet werden? Das findet jetzt jeder einzeln mit Peter Schulze heraus. Auch ich wage mich an den Online-Test.
Schulze: " Und jetzt: Da haben wir nach der Dramaturgin, der Choreografin - Journalistin. "
" Na Gott sei dank!"
Moritz ist nicht ganz so glücklich.
" Generell hat's mir sehr gut gefallen. Wobei ich nicht so wirklich den Beruf gefunden hab, wo ich mir denke: Ja, genau das isses. "
Aber Abiturientin Isabel geht zufrieden nach Hause und wird sich für BWL und Psychologie einschreiben.
" Mit der Gewissheit, dass das alles seine Richtigkeit hat und dass ich meinem Gefühl vertrauen kann offensichtlich, und das ist einfach eine gute, positive Erfahrung."
Und Theo, der gerade Zivildienst macht und heute Morgen unsicher war, was er studieren soll?
" Ich fühl mich bestärkt und hab jetzt endlich eine Richtung, die ich einschlagen will und werde jetzt weiter suchen. Da hab ich schon einen Studiengang ins Auge gefasst: Medienwissenschaften. "
"Jugend braucht Zukunft" gibt Seminare zum Beispiel in Berlin, München, Bonn und Düsseldorf. Ein Seminar dauert zwölf Stunden, meistens sonntags von acht bis acht, und kostet 100 Euro inklusive Verpflegung. Wann und wo die nächsten Seminare stattfinden, kann man im Netz erfahren auf jugend-braucht-zukunft.info.