60 "Jugend-forscht"-Teilnehmer haben ihre naturwissenschaftlichen Experimente in der Aula der Universität Bonn aufgebaut. Gleich am ersten Tisch steht der Rüttler des 16-jährigen Kjell Wistoff. Mit seinem Versuch hat er nachgewiesen, dass Brennstoffzellen während ruckligen Autofahrten keine Leistung einbüßen. Mit dieser Tüftelei kommt der Gesamtschüler aus Hennef bei Bonn eine Runde weiter zum NRW-Landeswettbewerb von "Jugend forscht". Auf seinem T-Shirt steht "Physikusse" – so heißt die spezielle Begabtenförderung in den Naturwissenschaften an seiner Gesamtschule.
"Für die Physikusse geht halt komplett immer der ganze Freitag drauf. Und dann machen wir halt auch Verlängerung auf samstags. Und man hat auch so eigentlich für spezielle Projekte nach der Schule und am Wochenende auch noch was zu tun. Man investiert da wirklich viel Zeit in die Forschung und hat auch viel Spaß dran."
Diese vom NRW-Bildungsministerium finanzierte Begabtenförderung ist ein Modellprojekt, das sich an der Hennefer Schule vor zehn Jahren aus einer AG heraus entwickelt hat. Heute sind die Physikusse aus dem normalen AG-Angebot ausgegliedert. Hinein kommt man mit Begabung und nach einer Probephase. Zu Hause würden die Schüler weiter über ihre Forschungen chatten oder per Videostream konferieren, sagt die Hennefer Projektleiterin Nina Wentz – und dabei die Zeit auch schon mal vergessen.
"Es gibt ganz generell einfach die Tendenz, dass man individuelle Projekte macht, wo ein Schüler sein Steckenpferd reiten kann. Also wirklich sehr individuell. Und dazu gehört eben Jugend forscht. Das ist ein Wettbewerb, an dem man sein eigenes Thema entwickeln kann, und nicht wie bei anderen Wettbewerben, wo es ein vorgegebenes Thema gibt, an dem man Aufgaben abarbeitet. Der Kjell arbeitet jetzt seit zwei Jahren an diesem Projekt. Und die Stunden kann ich gar nicht zählen. Das zählt man auch nicht, dann ist es nicht mehr das Steckenpferd, wenn man damit anfängt."
Kjell Wistoff will nach dem Abitur unbedingt Physiker werden – typisch. Laut Jugend-forscht-Statistik studieren später neun von zehn Teilnehmern eine Naturwissenschaft. Das ist ein Grund, warum die Hamburger Stiftung nicht mehr nur mit Firmen, sondern wie beim Bonner Regionalwettbewerb auch mit Universitäten kooperiert. Nachwuchssorgen bei den 10 bis 21 Jahre alten Teilnehmern kennt Jugend-forscht-Geschäftsführer Sven Baszio nicht:
"Obwohl die Zeichen auf immer mehr engere Taktung stehen im Schüleralltag, stellen wir da überhaupt gar keine Nachteile fest. Wir konnten in diesem Jahr erneut einen Teilnehmerrekord brechen – 11.411 Schülerinnen und Schüler haben sich bei Jugend forscht angemeldet. Seit dem fünften Jahr in Folge brechen wir unseren eigenen Rekord. Und das trotz solcher Effekte wie G9/G-8, trotz der Überlastung der Lehrer, die tatsächlich da ist. Und trotz der enormen Belastung im Schüleralltag."
Der Freizeit-Tipp von Kjells Physiklehrer lautet: Habe nur wenige Hobbys, und zwar welche, die dir auch wirklich Spaß machen. Das ist vielleicht der einzige Preis, der für den Forscher-Spaß gezahlt werden muss: Dass eine sehr frühe Spezialisierung stattfindet. Die jüngsten Physikusse an der Gesamtschule Hennef besuchen die Klassenstufe 5. Schon sie begreifen Schule nicht mehr nur als reinen Lernort, sondern auch als Erfahrungs- und Lebensort. Lehrer Ingo Wentz:
"Bei uns ist es so, dass die Schüler wirklich brennen für ihre Sachen, für Physik oder für unsere Physikusse. Und da lassen sie eben alles andere links liegen und kommen dann nur noch zu dieser Förderung. Es sind ja auch deswegen nur ganz wenige Schüler, die dann wirklich das als erste Priorität auch wirklich setzen."
Zwei Plätze hat die Begabtenförderung für Naturwissenschaftler an der Hennefer Gesamtschule zurzeit noch frei. Jugend-forscht-Regionalsieger Kjell Wistoff wird seinen Platz sobald nicht räumen.
"Für die Physikusse geht halt komplett immer der ganze Freitag drauf. Und dann machen wir halt auch Verlängerung auf samstags. Und man hat auch so eigentlich für spezielle Projekte nach der Schule und am Wochenende auch noch was zu tun. Man investiert da wirklich viel Zeit in die Forschung und hat auch viel Spaß dran."
Diese vom NRW-Bildungsministerium finanzierte Begabtenförderung ist ein Modellprojekt, das sich an der Hennefer Schule vor zehn Jahren aus einer AG heraus entwickelt hat. Heute sind die Physikusse aus dem normalen AG-Angebot ausgegliedert. Hinein kommt man mit Begabung und nach einer Probephase. Zu Hause würden die Schüler weiter über ihre Forschungen chatten oder per Videostream konferieren, sagt die Hennefer Projektleiterin Nina Wentz – und dabei die Zeit auch schon mal vergessen.
"Es gibt ganz generell einfach die Tendenz, dass man individuelle Projekte macht, wo ein Schüler sein Steckenpferd reiten kann. Also wirklich sehr individuell. Und dazu gehört eben Jugend forscht. Das ist ein Wettbewerb, an dem man sein eigenes Thema entwickeln kann, und nicht wie bei anderen Wettbewerben, wo es ein vorgegebenes Thema gibt, an dem man Aufgaben abarbeitet. Der Kjell arbeitet jetzt seit zwei Jahren an diesem Projekt. Und die Stunden kann ich gar nicht zählen. Das zählt man auch nicht, dann ist es nicht mehr das Steckenpferd, wenn man damit anfängt."
Kjell Wistoff will nach dem Abitur unbedingt Physiker werden – typisch. Laut Jugend-forscht-Statistik studieren später neun von zehn Teilnehmern eine Naturwissenschaft. Das ist ein Grund, warum die Hamburger Stiftung nicht mehr nur mit Firmen, sondern wie beim Bonner Regionalwettbewerb auch mit Universitäten kooperiert. Nachwuchssorgen bei den 10 bis 21 Jahre alten Teilnehmern kennt Jugend-forscht-Geschäftsführer Sven Baszio nicht:
"Obwohl die Zeichen auf immer mehr engere Taktung stehen im Schüleralltag, stellen wir da überhaupt gar keine Nachteile fest. Wir konnten in diesem Jahr erneut einen Teilnehmerrekord brechen – 11.411 Schülerinnen und Schüler haben sich bei Jugend forscht angemeldet. Seit dem fünften Jahr in Folge brechen wir unseren eigenen Rekord. Und das trotz solcher Effekte wie G9/G-8, trotz der Überlastung der Lehrer, die tatsächlich da ist. Und trotz der enormen Belastung im Schüleralltag."
Der Freizeit-Tipp von Kjells Physiklehrer lautet: Habe nur wenige Hobbys, und zwar welche, die dir auch wirklich Spaß machen. Das ist vielleicht der einzige Preis, der für den Forscher-Spaß gezahlt werden muss: Dass eine sehr frühe Spezialisierung stattfindet. Die jüngsten Physikusse an der Gesamtschule Hennef besuchen die Klassenstufe 5. Schon sie begreifen Schule nicht mehr nur als reinen Lernort, sondern auch als Erfahrungs- und Lebensort. Lehrer Ingo Wentz:
"Bei uns ist es so, dass die Schüler wirklich brennen für ihre Sachen, für Physik oder für unsere Physikusse. Und da lassen sie eben alles andere links liegen und kommen dann nur noch zu dieser Förderung. Es sind ja auch deswegen nur ganz wenige Schüler, die dann wirklich das als erste Priorität auch wirklich setzen."
Zwei Plätze hat die Begabtenförderung für Naturwissenschaftler an der Hennefer Gesamtschule zurzeit noch frei. Jugend-forscht-Regionalsieger Kjell Wistoff wird seinen Platz sobald nicht räumen.