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Junge Menschen und Politik
"Wir brauchen mehr Dialog zwischen den Generationen"

Die Interessen und Wünsche der jüngeren Generation drohten in der Politik unterzugehen, sagte Wolfgang Gründinger von der Stiftung Generationengerechtigkeit im Dlf. Auch im neuen Koalitionsvertrag von Union und SPD sei davon nicht viel zu spüren. Da gehe es eher um die Behebung von Fehlern der Vergangenheit.

Wolfgang Gründinger im Gespräch mit Manfred Götzke |
    Wolfgang Gründinger, Stiftung Generationengerechtigkeit
    Wolfgang Gründinger, Stiftung Generationengerechtigkeit (Imago / Müller-Stauffenberg)
    Die Parteien reagierten nur sehr zögerlich und nicht konsequent auf die veränderten Lebenswege junger Menschen, sagte Wolfgang Gründinger im Dlf. Dort machten nur diejenigen Karriere, die sehr früh in der Partei angefangen und Karriere gemacht hätten und auch sonst viel von ihrer Freizeit ihrer Parteikarriere untergeordnet hätten.
    Junge Menschen unter 30 würden hingegen offenbar generell nicht ernstgenommen, sie würden nur angehört, sagte Gründinger. Wahrscheinlich sei es auch Teil des Selbstwertgefühls der Älteren, die offenbar der Meinung seien, dass man mit 30 noch keine qualifiziere Meinung haben könne. Er plädiere deshalb für eine Jugendquote in den Parteien - 20 Prozent der Listenplätze sollten an Unter-30-Jährige gehen, sagte Gründinger.
    Wenn es mehr Dialog zwischen den Generationen gebe, dann könne man die Älteren vielleicht auch von den Wünschen und Interessen der jungen Generation überzeugen.