In Opernstudios werden junge Sängerinnen und Sänger auf den Bühnenalltag vorbereitet. Profitieren sollen davon die Opernhäuser und der Nachwuchs, der von erfahrenen Profis lernt. Wie sich diese Theorie gegenüber der Praxis verhält, hat die österreichische Musikwissenschaftlerin Constanze Wimmer für die Körber Stiftung untersucht und 19 Studios in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
Wandel der Sänger-Anforderungen
Oper habe sich als Genre verändert, sagte die Musikwissenschaftlerin. Die Anforderungen an Sänger seien im Vergleich zu Zeiten von vor 50 Jahren anders geworden, deshalb seien Opernstudios notwendig. "Ein Opernsänger kann nicht mehr nur eine großartige Stimme haben, die wunderbar an der Hochschule ausgebildet worden ist, sondern er muss auch gut Theater spielen können." Zudem müsse er mit Sponsoren und unterschiedlichen Zielgruppen in eine Form der Kommunikation treten können.
Die Opernverantwortlichen hätten bei der Befragung ihrer eigenen Opernstudios stets sehr positiv gesprochen, erklärte Wimmer. Die Verantwortlichen hätten aber gesagt, dass es vielleicht an anderen Opernhäusern anders laufe und es dort vielleicht so etwas wie Ausbeutung oder Verheizen von jungen Stimmen stattfinden könnte.