Nuri Şahin spielte selbst noch bis 2018 für Borussia Dortmund und beendete erst vor kurzem - 2021 - seine aktive Spielerkarriere. Nach nur einem guten halben Jahr als Assistenzcoach debütiert er zur neuen Saison als Chef-Trainer von Borussia Dortmund.
Şahin ist damit einer von mehreren neuen und relativ unerfahrenen Trainern in der Liga, darunter auch Vincent Kompany beim FC Bayern München, Julian Schuster beim SC Freiburg, Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart und Xabi Alonso in Leverkusen. Auch Julian Nagelsmann ist als deutscher Bundestrainer noch jung.
Kromp: Viele junge Trainer haben große Bühne verdient
Friederike Kromp, Trainerin der U20-Frauen von Eintracht Frankfurt und Fußball-Expertin beim ZDF, verspricht sich davon frische Ideen in der Liga. Es sei eine mutige Entscheidug, aber es gebe viele gute Beispiele von jungen, guten Trainern, die es verdient hätten, dass man ihnen die Bühne gibt: "Ich finde es gut, weil letztlich hat jetzt auch gerade Sebastian Hoeneß gezeigt, dass er das kann - auf einem Niveau, das dann jetzt Champions League heißt."
Die Bundesliga-Expertin hebt die Spannung hervor, die diese jungen Trainer mit sich bringen. Besonders Nuri Şahin, der nun in Dortmund eine Schlüsselrolle innehat, weckt ihre Neugier. Şahin steht nun vor der Herausforderung, in seiner neuen Rolle schnell Fuß zu fassen und das ambitionierte Dortmunder Team erfolgreich in die Saison zu führen.
Nähe zu den Spielern ist ein Vorteil
Kromp lobt auch Vincent Kompany, der beim FC Bayern München bereits positive Eindrücke hinterlassen hat. Trotz seiner kurzen Trainerlaufbahn konnte er schon erste Erfolge feiern, was zeigt, dass junge Trainer durchaus das Potenzial haben, sich in der Bundesliga zu behaupten.
Wie Şahin hat auch Kompany erst 2020 seine Karriere als Spieler beendet. Kromp betont, dass diese Trainer den Vorteil haben, sich noch gut in die Perspektive der Spieler hineinversetzen zu können. "Die wissen genau, wie es sich anfühlt auf der anderen Seite und sind natürlich noch sehr nah auf dieser Spielerperspektive dran. Du bist ein richtig guter Trainer, wenn du auch Dinge so machst, wie es bei den Spielern gut ankommt und was den Spielern einfach auch hilft."
Kromp: Vorurteil des "Laptop-Trainers" ist total veraltet
Ein häufig geäußertes Vorurteil gegenüber jungen Trainern ist das des „Laptop-Trainers“, der als zu sehr auf Daten und Analysen fokussiert gilt. Kromp hält dieses Vorurteil für veraltet. Sie erklärt, dass der Umgang mit moderner Technologie und eine gute Ausbildung heute unverzichtbar sind, um im Trainerberuf erfolgreich zu sein.
Kromp betont, dass die Qualität eines Trainers nicht nur vom Fachwissen abhänge, sondern auch von Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktmanagement und der Nähe zur Mannschaft. Wichtig seien auch Führungskompetenzen, die Fähigkeit, Hierarchien zu schaffen und Spielern Verantwortung zu geben. Diese verschiedenen Fähigkeiten seien entscheidend, "um wirklich einen sehr guten Job zu machen."