Dort fanden am 13. Juni Schreibwerkstätten mit den Autoren Max Czollek, Nadja Küchenmeister, Kathrin Schmidt, Daniela Seel und Ken Yamamoto statt.
Im 21. Jahrhundert kann man sich - zumindest in den meisten Ländern - aussuchen, mit wem man wie zusammenlebt. Früher hingegen entschieden meist die Eltern über zukünftige Partner. Zwangsheiraten waren Gang und Gebe, Liebe spielte hierbei meistens keine Rolle. Auch in der heutigen Zeit werden in einigen Ländern teils noch minderjährige Mädchen zwangsverheiratet.
Modelle von Partnerschaft und die Art und Weise, wie wir zusammen leben, haben sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gewandelt. Wir kennen und akzeptieren heute in der Regel ganz unterschiedliche Formen des Zusammenlebens, sei es die Patch-Work-Familie, Paare in Fernbeziehung oder die klassische Familie mit Kindern. Und obwohl es die Zwangsheirat nicht mehr in früherem Ausmaß gibt, kann nicht jeder frei entscheiden, mit wem er zusammenlebt. Gleichgeschlechtliche Beziehungen zum Beispiel sind in vielen Gesellschaften verpönt und finden keine Akzeptanz - nichtsdestotrotz gibt es sie, sei es versteckt oder offen ausgelebt. Auch in Deutschland ist die Diskussion um Partnerschaftsmodelle noch nicht abgeschlossen: Gibt es überhaupt eine richtige oder falsche Form von Partnerschaft?
Modelle von Partnerschaft und die Art und Weise, wie wir zusammen leben, haben sich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder gewandelt. Wir kennen und akzeptieren heute in der Regel ganz unterschiedliche Formen des Zusammenlebens, sei es die Patch-Work-Familie, Paare in Fernbeziehung oder die klassische Familie mit Kindern. Und obwohl es die Zwangsheirat nicht mehr in früherem Ausmaß gibt, kann nicht jeder frei entscheiden, mit wem er zusammenlebt. Gleichgeschlechtliche Beziehungen zum Beispiel sind in vielen Gesellschaften verpönt und finden keine Akzeptanz - nichtsdestotrotz gibt es sie, sei es versteckt oder offen ausgelebt. Auch in Deutschland ist die Diskussion um Partnerschaftsmodelle noch nicht abgeschlossen: Gibt es überhaupt eine richtige oder falsche Form von Partnerschaft?
Das Jüdische Museum Berlin hat als Inspiration für euch eine kunstvoll illustrierte Ketubba, einen jüdischen Ehevertrag, ausgewählt. Dieser Ehevertrag ist Teil der Sonderausstellung »Die Erschaffung der Welt. Illustrierte Handschriften aus der Braginsky Collection«, die in der Zeit vom 4. April bis zum 3. August 2014 im Jüdischen Museum Berlin zu sehen ist. Die ausgewählte Ketubba besiegelte 1763 in Rom die Ehe von Moses und Stella. Eine Ketubba regelt mit der Heirat verbundene Rechte und Pflichten für Bräutigam und Braut, auch die im Judentum mögliche Scheidung. Im Laufe der Zeit entwickelten sich regional unterschiedliche Ketubbot (Plural von Ketubba). In ihrer Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Ketubba als reich illustrierter künstlerisch sehr wertvoller Vertrag zum Vorzeigeobjekt, das während der Hochzeitszeremonie vorgelesen und hochgehalten wurde. Bis heute werden im orthodoxen Judentum traditionelle Ketubbot in aramäischer Sprache verfasst. Im liberalen Judentum gibt es keine einheitliche Regelung, hier bedeutet die Ketubba heute nichts anderes als das Wahren einer schönen Tradition.
Kathrin Schmidt, die Autorin des Gedichts in diesem Monat, hat geheiratet, fünf Kinder und bislang sechs Enkel bekommen.
hochzeit
liebe schwester dies ist kein beklemmender brief aus
der schule der ohnmacht dies ist nur eine versteckte
aufforderung ein auto zu kaufen ein bisschen
buchsbaum und myrhte zu streuen und einen kleinen
hund neben dem sofa wohnen zu lassen auf keinen fall
ist dies ein aufruf zu begeisterter schwangerschaft
oder mütterlichen gefühlen liebe schwester aber das
weißt du ja schon ich schreibe dir aus der
gegenwärtigen lage heraus die immer ein bitterer
historischer ort ist und von den schwachen geputzt
wird ich schreibe dir also was wir tun könnten risse
der strick dann nämlich liebe schwester sollten wir
uns einen ausgewachsenen mann zum mörder nehmen und
so tun als sei nichts gewesen
der schule der ohnmacht dies ist nur eine versteckte
aufforderung ein auto zu kaufen ein bisschen
buchsbaum und myrhte zu streuen und einen kleinen
hund neben dem sofa wohnen zu lassen auf keinen fall
ist dies ein aufruf zu begeisterter schwangerschaft
oder mütterlichen gefühlen liebe schwester aber das
weißt du ja schon ich schreibe dir aus der
gegenwärtigen lage heraus die immer ein bitterer
historischer ort ist und von den schwachen geputzt
wird ich schreibe dir also was wir tun könnten risse
der strick dann nämlich liebe schwester sollten wir
uns einen ausgewachsenen mann zum mörder nehmen und
so tun als sei nichts gewesen
(aus: Kathrin Schmidt, Flussbild mit Engel, Lyrikedition 2000 2000/Suhrkamp 1995. Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Kathrin Schmidt)
Die Ketubba von Moses und Stella als Grundlage einer traditionellen jüdischen Ehe ist ein Zeugnis neuzeitlicher Illustrations- und Schreibkunst. Wir finden hier Hinweise auf die Bedeutung von Religion, christlicher Umgebung, Familien und Ort. Ein Kunstwerk gibt uns Einblicke in die jüdische Welt in Italien in dem Jahr 1763. Uns interessiert natürlich euer Blick, eure Gedanken und Einstellungen zu Partnerschaft: Was bedeutet Partnerschaft heute? Liebesheirat oder uneheliche Partnerschaft? Hetero oder Homo? Wahl des Partners/ der Partnerin? Vertragliche Regelungen? Familie? Wie wird Partnerschaft in eurem Umfeld gesehen? Welche Vorstellungen habt ihr von Partnerschaft?
Wir freuen uns auf eure Einsendungen!
Hier findet ihr unsere E-Mail Vorlage.
Die aktuellen Wettbewerbsbedingungen könnt ihr online nachlesen.
Die aktuellen Wettbewerbsbedingungen könnt ihr online nachlesen.
Kathrin Schmidt, geb. 1958 in Gotha, Diplom-Psychologin, seit 1994 freie Schriftstellerin. Veröffentlichung erster Gedichte in Anthologien und Zeitschriften in den 70ern, erste eigene Gedichtsammlung 1982 (Poesiealbum Nr. 179, Verlag Neues Leben Berlin). Zuletzt "Blinde Bienen", Gedichte, 2010, und "Finito. Schwamm drüber.", 2011, kurze Prosa (beides Kiepenheuer & Witsch Köln).
Das Jüdische Museum Berlin gehört seit seiner Eröffnung 2001 zu den herausragenden Institutionen in der europäischen Museumslandschaft. Mit seinen Ausstellungen und seiner Sammlung, der pädagogischen Arbeit und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm ist das Museum ein lebendiges Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur. Es versteht sich als Forum für Forschung, Diskussion und Gedankenaustausch, ein Museum für alle: Jung und Alt, Deutsche und Nichtdeutsche, Juden und Nichtjuden.
Die historische Dauerausstellung lädt auf über 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu einer Entdeckungsreise durch zwei Jahrtausende Geschichte ein. Alltags- und Kunstobjekte, Fotos und Briefe, interaktive Elemente und Medienstationen erzählen von jüdischer Kultur in Deutschland und zeigen, wie eng jüdisches Leben mit der gesamtdeutschen Geschichte verwoben ist. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch jährlich wechselnde Sonderausstellungen.