
Der Zusammenschluss der Astronomen geschah vor allem auf Initiative des Lilienthaler Mondexperten Hieronymus Schröter und des Gothaer Sternwartendirektors Franz Xaver von Zach. In der "Monatlichen Correspondenz", so der Titel des Blatts, informierten sich die Astronomen untereinander über den Stand der jeweiligen Arbeiten.
Noch bevor die in Lilienthal bei Bremen gegründete Vereinigte Astronomische Gesellschaft mit ihrer "Himmelspolizey" die Arbeit aufnehmen konnte, hatte Guiseppe Piazzi in Palermo den Kleinplaneten Ceres entdeckt.
Lilienthal, das heute völlig von der astronomischen Landkarte verschwunden ist, beherbergte damals die größte Sternwarte auf dem europäischen Kontinent! In der Nacht zum 2. September 1804, heute vor 215 Jahren, entdeckte Karl Ludwig Harding von Lilienthal aus den Kleinplaneten Juno. Juno, benannt nach der höchsten Göttin der römischen Mythologie, ist ein steiniger Körper von etwa 300 Kilometern Durchmesser.
Die Suche nach Kleinplaneten spielt heute kaum noch eine Rolle. Doch die Astronomische Gesellschaft gibt es noch immer. Sie ist eine der ältesten Wissenschaftsvereinigungen der Welt.
Lilienthal wurde 1813 von französischen Truppen niedergebrannt. Die Sternwarte verfiel – die kurze wissenschaftliche Blüte war vorüber.