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Jupiter-Abschied, Sommerdreieck und heller Morgenstern
Der Sternenhimmel im Juli

In den kommenden vier Wochen sinkt die Sonne an unserem Himmel allmählich wieder etwas tiefer. Ihre Mittagshöhe verringert sich um fünf Winkelgrad – in der Mitte Deutschlands verkürzt sich die Tageslänge im Laufe des Monats um gut eine Stunde.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Venus, unser innerer Nachbarplanet.
    Unser innerer Nachbarplanet Venus ist ein auffallender Morgenstern. (ESA)
    Zu Beginn der noch immer sehr kurzen Nächte zeigt sich Jupiter im Südwesten. Doch die Sichtbarkeit des Riesenplaneten geht jetzt zu Ende. Im Laufe des Monats verschwindet er schon vor 22 Uhr unter dem Horizont. Tief im Süden zeigt sich dann der Ringplanet Saturn im Schlangenträger. Und gut zwei Stunden vor Sonnenaufgang strahlt die Venus als Morgenstern im Nordosten.
    Der Mond steht heute und morgen in der Nähe Jupiters, in der Nacht zum 7. Juli zieht er an Saturn vorbei. Zur Konstellation des Monats kommt es am Morgen des 20. Juli: Dann stehen Venus und Mondsichel in der Nähe der Plejaden und des rötlichen Aldebaran im Stier.
    Der Sternenhimmel Anfang Juli gegen Mitternacht, zur Monatsmitte gegen 23 Uhr und Ende Juli gegen 22 Uhr.
    Der Sternenhimmel Anfang Juli gegen Mitternacht, zur Monatsmitte gegen 23 Uhr und Ende Juli gegen 22 Uhr. (Stellarium)
    Bei den Sternbildern dominiert natürlich das Sommerdreieck: Gegen Mitternacht leuchtet Wega in der Leier hoch im Süden, links neben ihr Deneb im Schwan und ein ganzes Stück unterhalb der beiden Atair im Adler. Dieses Dreieck ist sehr markant – wer es einmal erspäht hat, wird es immer wieder erkennen. Der Große Wagen rollt tief über den Nordhimmel, während sich das Himmels-W der Kassiopeia fast in den Zenit schwingt. Beide ziehen im großen Bogen um den Polarstern herum und sind bei uns in jeder klaren Nacht zu sehen.
    Mit Beginn der Morgendämmerung steht das herbstliche Pegasusviereck schon hoch am Südhimmel – und demonstriert, dass auch dieser Sommer nicht ewig dauern wird.