Pilotprojekt
K.O.-Tropfen im Getränk? Uniklinik Freiburg arbeit mit Bars und Clubs zusammen

Das Universitätsklinikum Freiburg will durch die Zusammenarbeit mit Bars und Clubs mehr über die Verwendung von K.O.-Tropfen in der Stadt erfahren.

    Eine Gruppe junger Frauen stösst mit Sektgläsern auf einer Party an.
    Ein Testkit in Bars und Kneipen soll dabei helfen, K.O.-Tropfen im Urin nachzuweisen. (imago / Pond5 / Bianco Blue)
    In einer Mitteilung hieß es, viele der Substanzen, die als K.O-Mittel missbraucht würden, seien schon nach zwölf Stunden nicht mehr nachweisbar. Für eine neue Studie würden deshalb nun in zahlreichen teilnehmenden Bars und Clubs bei Verdacht Test-Kits ausgegeben. Der Test sei kostenlos und werde pseudonymisiert ausgewertet. Ziel der Studie ist es demnach, möglichen Betroffenen ein niederschwelliges Angebot der Diagnostik zu machen und zu helfen, die Dunkelziffer solcher Übergriffe besser abzuschätzen.
    Professorin Annette Thierauf-Emberger vom Institut der Rechtsmedizin an der Universitätsklinik betonte, es sei notwendig, die Urinproben direkt im Nachtleben zu gewinnen. Wenn es mehr Daten darüber gebe, könne man auch gezielt präventive Maßnahmen verstärken. "Den Betroffenen kann die Klärung, ob K.O.-Mittel verabreicht wurden, Unsicherheit nehmen."
    Wer eine Probe abgibt, erhält nach wenigen Tagen das Ergebnis des Tests. Sollten K.O.-Tropfen festgestellt werden, sei es der Person überlassen, wie sie mit dem Ergebnis weiter umgehe, hieß es.
    Täter schütten die meist geschmacks- und geruchlosen Chemikalien in die Getränke ihrer Opfer. Die Substanzen wirken üblicherweise wie Drogen. Nach einigen Minuten wird den Opfern schwindelig, sie können nicht mehr klar denken und handeln und fühlen sich, als wären sie betrunken. Kurz darauf werden sie für Minuten oder auch mehrere Stunden bewusstlos. Täter nutzen diese Zeit für Sexualdelikte oder zum Ausrauben. Die Opfer können sich hinterher meist nicht mehr richtig daran erinnern.
    Diese Nachricht wurde am 11.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.