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Kabinettsumbildung
Britischer Außenminister Hague tritt zurück

Der britische Außenminister hat seinen Rücktritt erklärt. Über Twitter teilte er mit, er wolle künftig den Vorsitz des Unterhauses übernehmen - bei den Parlamentswahlen im Mai 2015 aber nicht als Abgeordneter kandidieren.

    Medienberichten zufolge gibt auch Kenneth Clarke, Minister ohne Portfolio sowie früherer Finanz- und Innenminister, seinen Posten auf. Als Grund für den Rückzug des 74-Jährigen sollen Altersgründe genannt werden. Auch David Jones, Minister für Wales, kündigte seinen Rückzug an. Die Personalien sollen Teil einer größeren Regierungsumbildung sein, über die zunächst keine weiteren Details bekannt wurden.
    Die Koalitionsregierung aus den Konservativen von Premierminister David Cameron und den Liberalen steht zehn Monaten vor der Parlamentswahl unter erheblichen Druck, nachdem die europakritische Ukip-Partei bei den Europawahlen überraschend stark abgeschnitten hatte. Auch der europakritische Teil der konservativen Tories erhielt jüngst Zulauf, als es Cameron nicht gelang, Luxemburgs früheren Regierungschef Jean-Claude Juncker als neuen EU-Kommissionspräsidenten zu verhindern.
    Noch größerer Europakritiker
    Laut einem Bericht des Rundfunksenders BBC soll nun ein noch größerer Europakritiker Hagues Nachfolge antreten: der derzeitige Verteidigungsminister Philip Hammond. Dieser hatte bereits angekündigt, er werde in dem von Cameron geplanten Referendum für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union stimmen, wenn London keine besseren Bedingungen für Großbritannien in der EU aushandeln könne.
    Für das Jahr 2017 hat Cameron seinen Landsleuten ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union versprochen. Bis dahin will er das Verhältnis des Königreichs zur EU komplett neu verhandeln.
    (swe/tzi)