Der Lauf der Sonne über den Himmel bestimmt zunächst einmal nur die Zeitspanne, die es pro Tag hell ist. Ob es wärmer oder kälter ist, hängt dagegen nicht nur davon ab, wie lange die Sonne scheint und wie hoch sie steht. Da spielen viele andere Faktoren eine Rolle, etwa die geographische Breite oder die Nähe zu Ozeanen. Die Hitze des Sommers ist noch im Gestein und vor allem in den Meeren gespeichert.
Auch im Januar kühlt Mitteleuropa pro Nacht im Schnitt mehr aus als die Sonne mit ihrer noch geringen Strahlungskraft am Tage ausgleichen kann. Das ist gar nicht so überraschend – schließlich stehen rund fünfzehn Stunden Dunkelheit gegen etwa neun Stunden schwache Erwärmung durch die Sonne. Erst irgendwann im Februar kehrt sich der Trend um. Dann heizt die immer höher steigende Sonne der Erdoberfläche ordentlich ein – und zwar im Schnitt mehr als nachts wieder verloren geht. Der Winter geht zu Ende und das Nahen des Frühlings ist zu spüren.
An welchen Tagen genau es am kältesten oder wärmsten ist und welche Höchst- oder Tiefstwerte erreicht werden, hängt allerdings nicht vom Sonnenstand ab – sondern vom jeweiligen Wettergeschehen, insbesondere der Windrichtung. Selbst wenn es jetzt noch richtig kalt werden kann: Die Sonne signalisiert Tag für Tag, dass sie allmählich die Kühle der Nacht übertrumpfen wird.