Der Moderator der Fernseh-Abendnachrichten hat sein Katastrophen-Verkündungsgesicht aufgesetzt, als er vor den Folgen von El Niño für die USA warnt:
"A major warning now … disaster after disaster … particularly powerful el nino”
Ein besonders starker El Niño sei im Anzug, und vor allem Kalifornien an der US-Westküste werde seine Auswirkungen spüren. Der NASA-Klimawissenschaftler Bill Patzert hat diesem El Niño schon einen Spitznamen nach einem der großen Monster der Filmgeschichte verpasst:
"A godzilla event …”
Stürme und Winde wie am Fließband
Das Problem, erklärt der Wissenschaftler: Wenn die Temperatur des Pazifik wie erwartet um 1,5 Grad ansteigt, dann ändert der subtropische Starkwind seine Richtung nach Norden - und bringt so Stürme und Gewitter aufs amerikanische Festland, eins nach dem anderen, wie ein Fließband.
Für Kalifornien ganz im Südwesten der USA bedeutet das: Regen, viel Regen. Eigentlich eine gute Sache, schließlich leidet der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA seit vier Jahren unter eine Jahrhundertdürre. Aber genau das ist das Problem: Die Pflanzen, die sonst das Erdreich in den Bergen bedecken und so vor Erosion schützen, sind weggetrocknet oder verbrannt: Wald- und Flächenbrände haben in den vergangenen fünf Jahren allein Kalifornien Pflanzen und Büsche auf 12.000 Quadratkilometern vernichtet, eine Fläche, vier Mal so groß wie Mallorca. Und wenn’s dann regnet, rutscht die Erde.
"This is massive over here."
Viele Hausbesitzer bereiten sich vor
Schon im Oktober kam es im Norden von Los Angeles zu massiven Schlammlawinen. Autos wurden begraben, die wichtige Autobahn 5 musste über Stunden gesperrt werden. Feuerwehr und Polizei arbeiten derzeit an Katastrophenplänen - denn viele erinnern sich noch an den Winter 1997, als in Los Angeles die Regenmenge eines Jahres in nur einem Monat fiel. Gerade, wer in den Hügeln rund um die großen Städte wohnt, hat Angst vor El Niño, wie Sandra Bladow, deren Haus schon einmal von einem Erdrutsch fast mitgerissen wurde.
"I’m really worried, scared, really.”
Viele Hausbesitzer bereiten sich vor, so gut sie können, und lassen nun ihre Abflussrohre erweitern, mitten in der Dürre, wohlgemerkt, aber einfach aus Angst vor dem, was kommen könnte.