
Trump schrieb auf seiner Plattform "Truth Social", er sei nicht glücklich über den russischen Angriff. Wörtlich appellierte er an Putin: "Wladimir, Stop!" Trump zeigte sich dennoch überzeugt, dass es bald zu einer Friedenslösung kommen werde. Vor Journalisten in Washington betonte er, die USA hätten viel Druck auf Russland ausgeübt, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei habe Moskau ein "ziemlich großes Zugeständnis" gemacht, das darin bestehe, nicht die gesamte Ukraine einnehmen zu wollen.
Wenige Stunden vor dem Angriff auf Kiew hatte Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj massiv für dessen Weigerung kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern.
"Verhöhnung der Friedensbemühungen"
Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, es sei allein Russland, das den Frieden in der Ukraine und Europa blockiere. Ähnlich äußerte sich der britische Außenminister Lammy. Frankreichs Präsident Macron warf Putin Lügen vor. Dieser sage den US-Unterhändlern, dass er Frieden wolle, und bombardiere gleichzeitig das Nachbarland.
Die EU-Außenbeauftragte Kallas bezeichnete den Angriff auf Kiew als eine "Verhöhnung" der internationalen Friedensbemühungen. Das Hindernis für ein Ende des Kriegs sei nicht die Ukraine, sondern Russland, erklärte Kallas über den Kurznachrichtendienst "Bluesky".
Selenskyj bricht wegen Angriffen Südafrika-Besuch ab
Bei dem nächtlichen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt waren mindestens zwölf Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden. Präsident Selenskyj will deshalb seinen Besuch in Südafrika vorzeitig beenden und früher als geplant nach Kiew zurückkehren.
Selenskyj erinnerte daran, dass die Ukraine schon vor 44 Tagen einer vollständigen Feuerpause zugestimmt habe. Doch Russland töte weiter. Die Welt müsse verstehen, was wirklich passiere.
Kiesewetter: US-Vorschlag "Kapitulationsurkunde".
US-Medien zufolge kommt ein von den USA vorgelegter Vorschlag für eine Waffenruhe den russischen Forderungen weit entgegen. Demnach könnten die USA die russische Besatzung der ostukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja faktisch anerkennen, ebenso die 2014 erfolgte Annexion der Halbinsel Krim durch Russland.
Im Gegenzug solle Kiew "robuste Sicherheitsgarantien" unter Beteiligung europäischer und nicht-europäischer Staaten erhalten.
Der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter kritisierte den US-Vorschlag als "Kapitulationsurkunde". Weder Europa noch die Ukraine könnten dem zustimmen, "weil unsere Sicherheit dann erst recht gefährdet wäre", sagte er der ARD. Die FDP-Europaparlamentarierin Strack-Zimmermann warnte vor einem "Diktatfrieden".
Diese Nachricht wurde am 24.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.