Hans Pfitzner gehörte zu den konservativsten deutschen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts. Vehement wehrte er sich gegen jeden Fortschrittsgedanken in der Musik und hielt stattdessen am Geniekult des bürgerlichen Zeitalters fest, in dem sich der Komponist allein auf seine Intuition verlassen sollte. Mit dieser Haltung begab er sich nicht nur kompositorisch ins Außenseitertum, sondern auch politisch bewegte er sich in eine gefährlichen Nähe zu den aufkommenden Nationalsozialisten. Dessen ungeachtet gehören seine Kammermusikwerke zu den schönsten und originellsten Kompositionen seiner Zeit. Musiker des Deutschen Symphonie-Orchesters konfrontieren diese Werke mit der entschieden politischen Musik Sergej Prokofjews, der hebräische Themen zum Ausgangspunkt seiner Ouvertüre nahm. Hans Pfitzner wäre sicher beleidigt gewesen, seine Musik in diesem Umfeld zu hören, doch gerade dadurch wird das Spannungsfeld des katastrophalen 20. Jahrhunderts hörbar.
Hans Pfitzner
Klavierquintett C-Dur
Sextett g-Moll für Klarinette, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Klavierquintett C-Dur
Sextett g-Moll für Klarinette, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier
Sergei Prokofjew
Ouvertüre über hebräische Themen c-Moll für Klarinette, Klavier und Streichquartett
Ouvertüre über hebräische Themen c-Moll für Klarinette, Klavier und Streichquartett
Mitglieder des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin
Richard Obermayer, Klarinette
Hande Küden, Violine
Elena Rindler, Violine
Eve Wickert, Viola
Sara Minemoto, Violoncello
Rolf Jansen, Kontrabass
Gajane Saakjana, Klavier
Richard Obermayer, Klarinette
Hande Küden, Violine
Elena Rindler, Violine
Eve Wickert, Viola
Sara Minemoto, Violoncello
Rolf Jansen, Kontrabass
Gajane Saakjana, Klavier
Aufnahme vom 28.4.2019 aus dem Heimathafen Berlin