Archiv

Kammermusik von Théodore Dubois
Seiltänzerische Leichtigkeit

Wie eine laue Sommerbrise wehen die Klänge von Théodore Dubois aus den Lautsprecherboxen. "Musik, die einem Vergnügen bereitet", so beschreibt es der Pianist Oliver Triendl im Dlf. Zwei Werke des französischen Romantikers hat er im Kölner Kammermusiksaal auf CD eingespielt.

Am Mikrofon: Thilo Braun |
    Ein Mann mit Brille schaut in die Kamera, wobei er eine Hand an sein Kinn gelegt hat.
    Der Pianist Oliver Triendl ist spezialisiert auf romantisches Repertoire. (Oliver Triendl / Jordi Farrus)
    Wirklich erst 1907? Beinahe möchte man die Entstehungszeit von Théodore Dubois' Klavierquintett für einen Druckfehler halten. Denn es wirkt ästhetisch etwas aus der Zeit gefallen mit seiner vergnügten Arglosigkeit im klassischen Formengewand. Während Claude Debussy oder Maurice Ravel bereits einen originär französischen Klang propagierten und Arnold Schönberg in Wien dabei war, die Tür zur musikalischen Moderne aufzustoßen, komponierte Dubois in Paris einfach weiter, als sei nichts gewesen. Seine Musik meidet Dissonanzen ebenso wie jede Form romantischer Schwermut. Die Musikerinnen und Musiker um den Pianisten Oliver Triendl machen auf ihrer Neueinspielung aber deutlich, dass diese Werke alles andere als banal sind. Im Quintett für Violine, Oboe, Bratsche und Violoncello etwa fliegen Melodien mit seiltänzerischer Eleganz von einem Instrument zum anderen, der Fluss an lyrischen Melodien reißt nie ab, der Reichtum an Farben ist ein Fest für die Sinne.
    Théodore Dubois: Piano Quartet & Piano Quintet
    Quintett für Klavier, Violine, Oboe, Viola und Violoncello in F-Dur
    Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello in a-Moll

    Oliver Triendl, Klavier
    Nina Karmon, Violine
    Stefan Schilli, Oboe
    Anja Kreynacke, Viola
    Jakob Spahn, Violoncello

    Label: CPO / EAN: 761203535729