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Kammermusikfest Spannungen 2018
Ein Geburtstag und ein Todesfall

Zum 60. Geburts­tag des befreundeten Geigers David Oistrach schrieb Dmitri Schosta­kowitsch seine einzige Violinsonate. Dennoch ist sein Geschenk keineswegs glanz­volle Virtuosenmusik.

Am Mikrofon: Oliver Cech |
    Der russische Komponist und Pianist Alfred Schnittke, schwarz-weiß-Aufnahme, an einem Klavier sitzend, in die Kamera blickend.
    Der russische Komponist und Pianist Alfred Schnittke (dpa/picture alliance/Tass)
    Die selten gespielte Violinsonate von Dmitri Schostakowitsch erweist sich als Geburtstagsgeschenk, das zum Nachdenken einlädt: Eine Studie neuer Tonräume, grüblerisch, nach innen gekehrt und dabei hoch emotional. Eine ähnliche Spannung prägt das Klavierquintett, das Alfred Schnittke nach dem Tod seiner Mutter komponiert hat. Die Trauer wird hier im Tonsatz aufgehoben. Schnittke selbst hörte in seinem Werk "Klangereignisse, die nur Schattenreste einer bereits entschwundenen tragischen Empfindung sind".
    Ganz anders die witzig-extrovertierte Ballettmusik "La Revue de Cuisine" von Bohuslav Martinů: Im Jazzidiom lässt der Tscheche Küchengeräte zum Tanz antreten, zu Tango und Charleston.
    Bohuslav Martinů
    "La Revue de Cuisine"
    Dmitri Schostakowitsch
    Sonate für Violine und Klavier G-Dur, op. 134
    Franz Schubert
    Adagio Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, D 897 ("Notturno")
    Alfred Schnittke
    Klavierquintett
    Sharon Kam, Klarinette
    Rie Koyama, Fagott
    Peter Dörpinghaus, Trompete
    Byol Kang, Violine
    Elisabeth Kufferath, Violine
    Yura Lee, Violine / Viola
    Christian Tetzlaff, Violine
    Gustav Rivinius, Violoncello
    Julian Steckel, Violoncello
    Aaron Pilsan, Klavier
    Dina Ugorskaja, Klavier
    Lars Vogt, Klavier
    Aufnahme vom 23.6.2018 aus dem Wasserkraftwerk, Heimbach