Wer Bettwanzen als Untermieter in der Wohnung hat, merkt das möglicherweise nicht sofort. Man bekommt sie nicht zu Gesicht, denn sie kriechen nur nachts hervor, um Blut zu saugen. Ihre Kotspuren sehen aus wie zu groß geratener Fliegendreck, sagt Birgit Habedank. Sie leitet beim Umweltbundesamt die Arbeitsgruppe, die Bekämpfungsmittel gegen Gliedertiere prüft.
"Charakteristisch für Bettwanzenstiche ist, dass man oftmals mehrere Stiche hat, weil die Bettwanze durchaus mal bei der Blutmahlzeit gestört werden könnte, dass man sich zum Beispiel etwas bewegt, umdreht, der Betroffene merkt die Stiche nicht, es ist sehr verschieden, wie die betroffenen Personen reagieren. Man kann kleine Pünktchen an diesen Stellen sehen, es gibt aber auch Personen, die mit einer sehr großen Quaddelbildung darauf reagieren."
Es ist schwierig, den Tieren beizukommen: Sie sind sehr flach, sie überleben wochenlang ohne Nahrung und verstecken sich in kleinsten Ritzen, hinter der Fußleiste oder der Verkleidung des Lichtschalters, sagt die Parasitologin.
"Die Bettwanzen gehen bevorzugt in Gegenstände rein, die in unmittelbarer Nähe des Schlafplatzes des Wirtes sind, das ist also bevorzugt das Bettgestell, und sie gehen auch entsprechend in Gegenstände, die in der Umgebung sind. Das macht auch die Bekämpfung der Bettwanzen sehr problematisch, weil man an diese Verstecke auch denken muss."
Eine Arbeit für Fachleute. Schädlingsbekämpfer können von Wanzen befallene Räume jedoch nicht einfach komplett mit Gift einnebeln. Allzu rabiater Insektizid-Einsatz würde der Gesundheit der menschlichen Bewohner schaden. Die Kammerjäger rücken den Wanzen deshalb gezielt in ihren Verstecken mit Gift zu Leibe. Außerdem tragen sie Gift als Streifen auf, die wie Barrieren auf dem Weg vom Versteck zum Wirt liegen, zum Beispiel am Rand des Teppichbodens oder am Fuße der Wand. Damit wollen sie auch die Wanzen töten, deren Verstecke sie beim gezielten Einsatz übersehen haben.
Auf diesen Streifen müssen Mittel zum Einsatz kommen, die schnell wirken. Die Streifen sind gerade einmal 30 bis 60 Zentimeter breit, eine Wanze ist rasch darüber hinweggelaufen, sagt Habedank.
"Wir haben Einwirkzeiten von fünf bis 15 Minuten, innerhalb denen die Tiere, die wir hier mit dem Mittel in Kontakt bringen, abgetötet sein müssen, oder so schwer geschädigt sein müssen, dass sie in der weiteren Folge verenden. Wir haben die Tiere mit kurzen Expositionsdauern mit den Mitteln in Verbindung gebracht auf verschiedenen Oberflächentypen, und wir haben gesehen, dass auf glatten Oberflächen die Tilgungswirkung auf die Tiere relativ zügig einsetzt, aber doch oftmals eine halbe bis Stunde Kontaktzeit gebraucht wird bei verschiedenen Mitteln, und dass wir aber auf Sperrholz und auf Tapete viel später eine Tilgungswirkung erreichen beziehungsweise teilweise nicht mal innerhalb von 24 Stunden. Das sind also sehr kontroverse Ergebnisse."
Habedank und ihre Kollegen haben eine Handvoll Insektizide untersucht, um eine Lücke auf der sogenannten Entwesungsliste zu schließen, der Liste mit den Mitteln, die für behördlich angeordnete Schädlingsbekämpfung zugelassen sind. Die UBA-Wissenschaftler legen die Messlatte höher als das üblicherweise der Fall ist. Denn bei normalen Tests setzt man die Tiere dem Gift 24 Stunden lang aus.
Dass die Mittel schnell und sicher wirken, ist noch aus einem weiteren Grund wichtig: Entkommen immer wieder Wanzen dem Gift, können sie einerseits neue Population aufbauen und erneut zur Plage werden, andererseits können sie resistent gegen Insektizide werden. Aus anderen Ländern sind solche Resistenzen bekannt; auch in Deutschland gibt es erste Anzeichen dafür.
Das Ergebnis der Studie ist mager: Die strengen Anforderungen des Umweltbundesamtes, in kürzester Zeit zu wirken, hat nur ein einziges der getesteten Mittel erfüllt, sagt Habedank.
"Das heißt, wir haben zu wenige Mittel, die für eine Bettwanzenbekämpfung geeignet sind."
"Charakteristisch für Bettwanzenstiche ist, dass man oftmals mehrere Stiche hat, weil die Bettwanze durchaus mal bei der Blutmahlzeit gestört werden könnte, dass man sich zum Beispiel etwas bewegt, umdreht, der Betroffene merkt die Stiche nicht, es ist sehr verschieden, wie die betroffenen Personen reagieren. Man kann kleine Pünktchen an diesen Stellen sehen, es gibt aber auch Personen, die mit einer sehr großen Quaddelbildung darauf reagieren."
Es ist schwierig, den Tieren beizukommen: Sie sind sehr flach, sie überleben wochenlang ohne Nahrung und verstecken sich in kleinsten Ritzen, hinter der Fußleiste oder der Verkleidung des Lichtschalters, sagt die Parasitologin.
"Die Bettwanzen gehen bevorzugt in Gegenstände rein, die in unmittelbarer Nähe des Schlafplatzes des Wirtes sind, das ist also bevorzugt das Bettgestell, und sie gehen auch entsprechend in Gegenstände, die in der Umgebung sind. Das macht auch die Bekämpfung der Bettwanzen sehr problematisch, weil man an diese Verstecke auch denken muss."
Eine Arbeit für Fachleute. Schädlingsbekämpfer können von Wanzen befallene Räume jedoch nicht einfach komplett mit Gift einnebeln. Allzu rabiater Insektizid-Einsatz würde der Gesundheit der menschlichen Bewohner schaden. Die Kammerjäger rücken den Wanzen deshalb gezielt in ihren Verstecken mit Gift zu Leibe. Außerdem tragen sie Gift als Streifen auf, die wie Barrieren auf dem Weg vom Versteck zum Wirt liegen, zum Beispiel am Rand des Teppichbodens oder am Fuße der Wand. Damit wollen sie auch die Wanzen töten, deren Verstecke sie beim gezielten Einsatz übersehen haben.
Auf diesen Streifen müssen Mittel zum Einsatz kommen, die schnell wirken. Die Streifen sind gerade einmal 30 bis 60 Zentimeter breit, eine Wanze ist rasch darüber hinweggelaufen, sagt Habedank.
"Wir haben Einwirkzeiten von fünf bis 15 Minuten, innerhalb denen die Tiere, die wir hier mit dem Mittel in Kontakt bringen, abgetötet sein müssen, oder so schwer geschädigt sein müssen, dass sie in der weiteren Folge verenden. Wir haben die Tiere mit kurzen Expositionsdauern mit den Mitteln in Verbindung gebracht auf verschiedenen Oberflächentypen, und wir haben gesehen, dass auf glatten Oberflächen die Tilgungswirkung auf die Tiere relativ zügig einsetzt, aber doch oftmals eine halbe bis Stunde Kontaktzeit gebraucht wird bei verschiedenen Mitteln, und dass wir aber auf Sperrholz und auf Tapete viel später eine Tilgungswirkung erreichen beziehungsweise teilweise nicht mal innerhalb von 24 Stunden. Das sind also sehr kontroverse Ergebnisse."
Habedank und ihre Kollegen haben eine Handvoll Insektizide untersucht, um eine Lücke auf der sogenannten Entwesungsliste zu schließen, der Liste mit den Mitteln, die für behördlich angeordnete Schädlingsbekämpfung zugelassen sind. Die UBA-Wissenschaftler legen die Messlatte höher als das üblicherweise der Fall ist. Denn bei normalen Tests setzt man die Tiere dem Gift 24 Stunden lang aus.
Dass die Mittel schnell und sicher wirken, ist noch aus einem weiteren Grund wichtig: Entkommen immer wieder Wanzen dem Gift, können sie einerseits neue Population aufbauen und erneut zur Plage werden, andererseits können sie resistent gegen Insektizide werden. Aus anderen Ländern sind solche Resistenzen bekannt; auch in Deutschland gibt es erste Anzeichen dafür.
Das Ergebnis der Studie ist mager: Die strengen Anforderungen des Umweltbundesamtes, in kürzester Zeit zu wirken, hat nur ein einziges der getesteten Mittel erfüllt, sagt Habedank.
"Das heißt, wir haben zu wenige Mittel, die für eine Bettwanzenbekämpfung geeignet sind."