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Kampf gegen Doping
Wiederzulassung von RUSADA "absolute Enttäuschung"

Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat die russische Agentur RUSADA wieder zugelassen. Nach der Aufdeckung des staatlich organisierten Dopings war diese gesperrt worden. "Ich bin momentan sauer und verwundert, dass das jetzt so entschieden wurde", sagte Ruderer Richard Schmidt im Dlf.

Richard Schmidt im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Eingang zur russischen Anti-Doping Agentur RUSADA.
    Noch liegt keine Begründung von der WADA für die Entscheidung zur russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA vor (imago sportfotodienst)
    "Für uns Athleten ist das nicht ganz nachvollziehbar", sagt Richard Schmidt im Deutschlandfunk. Gerade für Sportler würden besonders strenge Regeln gelten. "Wir in Deutschland haben mit die strengsten Regeln überhaupt - wir geben stellenweise unsere Privatsphäre auf - damit wir eben sauberen Sport haben." Da müsse man dann wiederum auch den Anti-Doping-Agenturen vertrauen können.
    "Wenn die RUSADA jetzt wieder zugelassen wird und sie eigentlich noch gar nicht 'compliant' ist, dann ist das natürlich eine absolute Enttäuschung", so Schmidt. Er wisse nicht ganau, wie es zu dieser Entscheidung gekommen sei. Der politische Druck müsse sicherlich sehr groß gewesen sein.
    Poträt des Ruderers Richard Schmidt.
    Der Ruderer Richard Schmidt ist Mitglied der WADA-Athletenkommission (imago sportfotodienst)
    Bisher habe es auch noch keine Begründung seitens der WADA gegeben. "Das ist für uns Athleten natürlich schon ein Vertrauensverlust". Deshalb bauten jetzt vor allem die Deutschen Druck auf. Unterstützung gäbe es von vielen Athleten aus Europa und Amerika.
    Er glaube allerdings nicht, dass der WADA die Haltung der Athleten komplett egal sei. "Ich bin ja auch in der WADA-Athletenkommission und hatte schon das Gefühl, dass man da auf uns hört", meint Richard Schmidt. Dass jetzt trotzdem so entschieden worden wäre, mache ihn jedoch sauer und verwundert.
    Deutschland muss sich klar positionieren
    Natürlich gäbe es in den unterschiedlichen Ländern auch verschiedene Interessen. "Wichtig finde ich, dass wir uns in Deutschland klar positionieren", sagt Schmidt. Deutschland und einige Nachbarländer würden da an einem Strang ziehen.
    "Mir geht es ja darum, dass wir wirklich einen sauberen Sport haben", so Richard Schmidt. In Deutschland würden die NADA und die Politik gemeinsam hinter der Position der deutschen Athleten stehen. "Deswegen müssen wir da auch einfach vorne weggehen und unseren Standpunkt ganz klar machen."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.