"Aus militärischer Sicht wird die für den Betrieb der Flugzeuge und Schiffe notwendige Zahl voraussichtlich bei etwa 1.200 Soldatinnen und Soldaten liegen", sagte Generalinspekteur Volker Wieker der "Bild am Sonntag".
Damit würde die Beteiligung am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) der größte aktuelle Auslandseinsatz der Bundeswehr. Der Einsatzbeginn könne "sehr rasch nach Mandatierung erfolgen", sagte Wieker. Die Bundesregierung strebe ein Mandat noch in diesem Jahr an.
Beschuss vom Boden aus
Die Luftwaffe werde vier bis sechs Tornados bereitstellen, um sie überlappend einzusetzen. Die Aufklärungsflieger könnten an zwei Orten stationiert werden: "Dazu führen wir gegenwärtig Gespräche mit der Türkei und Jordanien über die Luftwaffenstützpunkte Incirlik und Amman", sagte Wieker.
Die größte Gefahr für die Piloten droht laut Wieker durch Beschuss vom Boden. "Darauf sind wir eingestellt und treffen mit unseren Verbündeten Vorkehrungen, um unsere Soldaten zu schützen." Eine Beteiligung an Luftangriffen in Syrien hält der Generalinspekteur zum jetzigen Zeitpunkt für nicht sinnvoll: "Militärisch sinnvoll ist das, was benötigt wird. In diesem Fall ist es unsere Aufklärungsfähigkeit."
Syrien-Einsatz auf Bitte Frankreichs
Die Bundesregierung hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie unter anderem Tornado-Aufklärungsflugzeuge und eine Fregatte für den Kampf gegen die IS-Miliz zur Verfügung stellen wird. Allein die Besatzung der Fregatte, die den französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" im Mittelmeer schützen soll, wird nach Einschätzung von Experten aus mehr als 200 Soldaten bestehen. Zudem sollen ein Tankflugzeug und Satellitenaufklärung zur Verfügung gestellt werden.
Das Bundesverteidigungsministerium arbeitet derzeit an den Details des Einsatzes. Am Dienstag will das Kabinett entscheiden; auch die Beratungen im Bundestag sollen nicht lange dauern. Der Syrien-Einsatz der Bundeswehr geht auch auf eine Bitte Frankreichs zurück. Staatspräsident François Hollande wirbt nach den Anschlägen in Paris mit 130 Toten derzeit für eine breite internationale Koalition gegen die Dschihadisten.
(tzi/jst)