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Kampf gegen IS
Pläne für größeren Bundeswehr-Einsatz

Die Bundeswehr prüft derzeit, wie sie ihr Engagement im Einsatz gegen die Terrorgruppe IS ausweiten könnte. Das verlautete aus einer Unterrichtung der Obleute des Bundestags-Verteidigungsausschusses. Es geht beispielsweise um die intensivere Ausbildung kurdischer Kämpfer.

    Soldaten gehen auf dem Nato-Flugplatz in Hohn (Schleswig-Holstein) auf eine Transall Transportmaschine zu.
    Die ersten Waffenausbilder der Bundeswehr für die Kurden im Nordirak am Nato-Flugplatz Hohn (picture alliance / dpa/ Daniel Reinhardt)
    Ausbildung von Kämpfern, ja - Beteiligung an Luftangriffen im Irak oder Syrien, nein. Das Verteidigungsministerium bestätigte der Nachrichtenagentur Dpa, dass es bei der grundsätzlichen deutschen Haltung im Kampf gegen den IS bleibt. Trotzdem wird der Einsatz der Bundeswehr in der Region wohl spürbar ausgeweitet.
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) unterrichtete die Obleute des zuständigen Bundestagsausschusses über ihre Pläne. Demnach wird unter anderem geprüft, ob ein militärisches Ausbildungszentrum in der nordirakischen Stadt Erbil aufgebaut werden soll. Bisher sind acht bis zwölf solcher Zentren im Irak vorgesehen, in denen kurdische, aber auch christliche und jesidische Kämpfer geschult werden sollen.
    Denkbar sind auch eine stärkere Bundeswehr-Unterstützung beim Training der irakischen Streifkräfte und die Entsendung zusätzlicher Bundeswehr-Offiziere in Führungsstäbe.
    Peschmerga-Ausbildung in Hammelburg
    Seit der vergangenen Woche bekommen kurdische Peschmerga-Kämpfer Waffen aus Deutschland geliefert, außerdem werden sie im Irak und an der bayerischen Infanterieschule Hammelburg im Umgang mit den Geräten vertraut gemacht. Etwa 10.000 kurdische Kämpfer sollen schließlich mit Gewehren, Panzerfäusten und Panzerabwehrraketen ausgerüstet werden.
    Aus den USA war in dieser Woche die Bitte an die Verbündeten gekommen, ihr Engagement im Kampf gegen den IS zu verstärken. Mitte der Woche hatten sich deshalb auch schon Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verteidigungsministerin von der Leyen abgestimmt.
    (pr/tön)