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Kampf gegen IS-Terror
US-Militär setzt Luftangriffe in Syrien fort

Die USA haben die zweite Nacht in Folge Luftangriffe gegen Islamisten in Syrien geflogen. Ziel waren nicht nur Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat, sondern auch eine Al-Kaida-nahe Gruppe. Sie soll Anschläge auf westliche Staaten geplant haben. Laut Bundeskriminalamt gibt es derzeit in Deutschland aber keine konkrete Bedrohung.

    Ein Marschflugkörper des Typs "Tomahawk" fliegt vom einem Schiff der US-Marine im Golf ab.
    Ein Marschflugkörper des Typs "Tomahawk" fliegt vom einem Schiff der US-Marine im Golf ab. (AFP Photo / US Navy / Eric Garst / Handout )
    Die USA haben weitere Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien geflogen. Ziele waren nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mutmaßliche IS-Stellungen nahe der Stadt Kobani an der türkischen Grenze. Einen weiteren Luftangriff gab es nach Angaben des US-Militärs auf ein Lager der Milizen südwestlich von Dair as-Saur.
    An den Luftangriffen unter Führung der USA beteiligten sich laut Pentagon fünf arabische Verbündete: Bahrain, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach Angaben von Menschenrechtlern waren bei den ersten Angriffen in Syrien in der Nacht zum Dienstag 70 IS-Extremisten getötet worden. Zudem starben bei weiteren US-Attacken 50 Kämpfer der Chorasan-Gruppe. Die Al-Kaida-nahe Gruppe gilt als größere Bedrohung für den Westen als der mit Al-Kaida verfeindete IS und hat nach Angaben der USA Terroranschläge in den Vereinigten Staaten oder Europa geplant. Für Deutschland besteht nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) derzeit jedoch keine konkrete Bedrohung. BKA-Präsident Ziercke sprach im ARD-Fernsehen allerdings von einer "abstrakten Gefahr", da Deutschland den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat unter anderem mit Waffenlieferungen unterstütze. Die erste Maschine mit Waffen sollte heute Mittag in Richtung Irak aufbrechen, ein Flugzeugdefekt verzögert den Abflug jedoch um unbestimmte Zeit.
    "Das Wort Krieg ist wahrscheinlich angebracht"
    Die amerikanische Regierung hat bereits angekündigt, dass die Angriffe erst der Anfang einer längerfristigen Kampagne seien, um den IS zu zerstören. Der frühere US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, sagte im Deutschlandfunk, die militärische Intervention sei eine mutige Entscheidung von Präsident Barack Obama. Der IS sei eine Bedrohung für die ganze Region. Obama genieße in den USA zwar "keine hundertprozentige Unterstützung für die Intervention", er sorge sich aber um die Anrainerstaaten. Die Bezeichnung Krieg sei für die Luftangriffe wahrscheinlich angebracht, sagte Kornblum weiter.
    Der US-Generalmajor William C. Mayville spricht über die Luftangriffe in Syrien.
    Der US-Generalmajor William C. Mayville spricht über die Luftangriffe in Syrien. (AFP / Brendan Smialowski)
    Der Kampf gegen die islamistischen Milizen im Irak und in Syrien dürfte heute auch das wichtigste Thema der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung sein. US-Präsident Obama will dabei über die Rolle der USA als Dreh- und Angelpunkt im Kampf gegen die Terrorgruppe sprechen. Geplant ist auch ein Vier-Augen-Gespräch mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haider Al-Abadi.
    (hba/bor)