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Kampf gegen IS
USA fliegen Luftangriffe nahe Bagdad

Die USA haben ihre Luftangriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak ausgeweitet. Erstmals wurde auch ein Ziel nahe der Hauptstadt Bagdad bombardiert. Bisher hatte sich der Einsatz gegen die Dschihadisten auf den Norden des Landes beschränkt.

    Ein F18-Kampfflugzeug der US-Luftwaffe (Archivbild)
    Die USA sind bereits 162 Angriffe im Irak geflogen (Archivbild). (dpa)
    Der neue Angriff zielte auf eine IS-Stellung südwestlich der irakischen Hauptstadt. IS-Kämpfer hätten von dort aus Schüsse auf irakische Soldaten abgegeben, teilte das für die Region zuständige US-Militärkommando mit. Der US-Luftangriff sei Teil der "erweiterten Bemühungen, US-Einrichtungen zu schützen, humanitäre Hilfen zu unterstützen und der irakischen Armee im Kampf gegen IS-Terroristen zu helfen". Ein Vorrücken von IS-Kämpfern in Richtung Bagdad sei nicht der Grund des Angriffs gewesen.
    Ein weiterer US-Luftangriff zielte den Angaben zufolge auf die Region nahe des Sindschar-Gebirges im Nordirak. Dabei seien sechs Fahrzeuge der Islamisten zerstört worden. Die US-Luftangriffe hatten sich bislang auf den Norden des Landes konzentriert. Im August waren zehntausende Angehörige der religiösen Minderheit der Jesiden vor dem Vorstoß der IS-Kämpfer in das nördliche Sindschar-Gebirge geflüchtet. Der IS hat Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht und dort ein "Kalifat" ausgerufen.
    Die USA fliegen bereits seit Anfang August Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Irak. Mit den jüngsten Luftangriffen nahe Bagdad und des Sindschar-Gebirges summiert sich die Zahl der US-Angriffe nach Armeeangaben auf 162.
    20 Länder für gemeinsames Vorgehen
    Vertreter von mehr als 20 Ländern hatten sich gestern bei einer Konferenz in Paris auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die Extremisten verständigt. Dazu sollten in Absprache mit der irakischen Regierung alle notwendigen Mittel eingesetzt werden. Diese umfassen nach dem Willen der beteiligten Länder auch ein militärisches Vorgehen.
    Die USA wollen ihr militärisches Vorgehen auch auf Syrien ausweiten. Frankreich erwägt eine Beteiligung an den Luftangriffen gegen den IS im Irak, nicht aber in Syrien. Deutschland sieht von einer Beteiligung an einem bewaffneten Einsatz hingegen ab.
    (fwa/nza)