Die Tage der Lakomaer Teiche scheinen gezählt. Etwa 20 Naturschützer haben sich heute Vormittag vor dem Sitz von Vattenfall Europe hier in Berlin versammelt, um dagegen zu protestieren, dass das 30 Hektar große Naturreservat Lakomaer Teiche bei Cottbus dem Braunkohletagebau weichen muss. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, die Grünen Liga und Robin Wood haben Vattenfall eine Liste mit 3000 Unterschriften überreicht. Doch Torben Becker, Energieexperte beim BUND ist skeptisch, ob Flora und Fauna in den Lakomaer Teichen noch zu retten ist:
" Schwierig zu sagen, die brandenburgische Landesregierung ist am Zug und ist jetzt dran, diesen Abbau zu genehmigen oder auch nicht. Die Signale, die wir von dort bekommen, sind nicht sehr ermutigend."
Bei der Landesregierung argumentiere man mit Arbeitsplätzen und dem öffentlichen Interesse an einer sicheren Stromversorgung. Das zuständige Landesamt für Bergbau war zu einer Stellungnahme heute Vormittag nicht in der Lage. Jetzt, so Torben Becker, sei Vattenfall am Zug. Der schwedische Mutterkonzern präsentiere sich gerne als Unternehmen, das der Nachhaltigkeit verpflichtet ist, dieses Image müsse Vattenfall Europe nun mit Leben füllen:
" Wirklich optimistisch sind wir nicht, wenn man sich die bisherige Politik von Vattenfall anguckt, die in Deutschland massiv Geld verdienen. Und im Moment sieht es nicht so aus, als würden sie in so einem Fall mal der Natur den Vorzug geben vor möglichen weiteren Gewinnen. Auf der anderen Seite: Dieses kleine Stück Resttagebau ist für Vattenfall eigentlich wirtschaftlich so unbedeutend, gleichzeitig für die Natur so wichtig, dass wir doch hoffen, dass in diesem Fall die Entscheidung mal anders herum ausfallen könnte."
Danach sieht es jedoch nicht aus. Geraldine Schroeder, die Konzernsprecherin von Vattenfall Europe, verweist auf Ausgleichsmaßnahmen. So investiere Vattenfall einen zweistelligen Millionenbetrag in die Renaturierung der Spreeaue. Auf 21 Hektar würden dort sieben Teiche angelegt. Dorthin könnten Flora und Fauna der Lakomaer Teiche umgesiedelt werden. Diese Ausgleichsmaßnahme ist von der Europäischen Kommission genehmigt und, so die Vattenfall-Sprecherin, sei ein adäquater Ersatz für die geschützten Lakomaer Teiche:
" Für uns ist das wichtig, aber noch viel wichtiger ist es für die EU-Kommission, die ausdrücklich bestätigt hat: Jawohl, dies ist ein adäquater Ersatz, so dass jetzt zertifiziert ist, dass die Renaturierung der Spreeaue ein adäquater Ersatz ist für die Lakomaer Teiche. Das heißt, alles, was in den Lakomaer Teichen angesiedelt ist, schützenswerte Arten, kann umgesiedelt werden. Die EU-Kommission hat ganz klar gesagt, hier liegt ein übergeordnetes öffentliches Interesse vor und deswegen rechnen wir damit, dass wir weiter machen können."
Die EU-Kommission hat die Ausgleichsmaßnahme genehmigt. Begründung: Die Renaturierung der Spreeaue sei aus naturschutzrechtlicher Sicht ausreichend. Es gebe keine Alternative zum Abbau der Lakomaer Teiche, zudem müssten Arbeitsplätze gesichert werden. Dem entgegnet Thorben Becker vom BUND:
" So einfach ist es leider nicht. Das ist ja ein allgemeines Problem, dass eine Ausgleichsmaßnahme für ein bestimmtes Bauvorhaben wirklich immer nur eine Notmaßnahme ist und nie das ersetzen kann, was da an Natur zerstört wird. Und das ist in diesem Fall besonders deutlich sichtbar. Es ist uns überhaupt nicht klar, wie die Arten, die jetzt in den Lakomaer Teichen heimisch sind, in diese Region in der Spreeaue kommen sollen, wo die Ausgleichsmaßnahme von Vattenfall umgesetzt werden soll."
Wann die Bagger die Lakomaer Teiche abgraben, wollte die Vattenfall-Sprecherin nicht sagen. Doch fest steht wohl: Wer die Lakomaer Teiche noch sehen will, muss sich beeilen.
" Schwierig zu sagen, die brandenburgische Landesregierung ist am Zug und ist jetzt dran, diesen Abbau zu genehmigen oder auch nicht. Die Signale, die wir von dort bekommen, sind nicht sehr ermutigend."
Bei der Landesregierung argumentiere man mit Arbeitsplätzen und dem öffentlichen Interesse an einer sicheren Stromversorgung. Das zuständige Landesamt für Bergbau war zu einer Stellungnahme heute Vormittag nicht in der Lage. Jetzt, so Torben Becker, sei Vattenfall am Zug. Der schwedische Mutterkonzern präsentiere sich gerne als Unternehmen, das der Nachhaltigkeit verpflichtet ist, dieses Image müsse Vattenfall Europe nun mit Leben füllen:
" Wirklich optimistisch sind wir nicht, wenn man sich die bisherige Politik von Vattenfall anguckt, die in Deutschland massiv Geld verdienen. Und im Moment sieht es nicht so aus, als würden sie in so einem Fall mal der Natur den Vorzug geben vor möglichen weiteren Gewinnen. Auf der anderen Seite: Dieses kleine Stück Resttagebau ist für Vattenfall eigentlich wirtschaftlich so unbedeutend, gleichzeitig für die Natur so wichtig, dass wir doch hoffen, dass in diesem Fall die Entscheidung mal anders herum ausfallen könnte."
Danach sieht es jedoch nicht aus. Geraldine Schroeder, die Konzernsprecherin von Vattenfall Europe, verweist auf Ausgleichsmaßnahmen. So investiere Vattenfall einen zweistelligen Millionenbetrag in die Renaturierung der Spreeaue. Auf 21 Hektar würden dort sieben Teiche angelegt. Dorthin könnten Flora und Fauna der Lakomaer Teiche umgesiedelt werden. Diese Ausgleichsmaßnahme ist von der Europäischen Kommission genehmigt und, so die Vattenfall-Sprecherin, sei ein adäquater Ersatz für die geschützten Lakomaer Teiche:
" Für uns ist das wichtig, aber noch viel wichtiger ist es für die EU-Kommission, die ausdrücklich bestätigt hat: Jawohl, dies ist ein adäquater Ersatz, so dass jetzt zertifiziert ist, dass die Renaturierung der Spreeaue ein adäquater Ersatz ist für die Lakomaer Teiche. Das heißt, alles, was in den Lakomaer Teichen angesiedelt ist, schützenswerte Arten, kann umgesiedelt werden. Die EU-Kommission hat ganz klar gesagt, hier liegt ein übergeordnetes öffentliches Interesse vor und deswegen rechnen wir damit, dass wir weiter machen können."
Die EU-Kommission hat die Ausgleichsmaßnahme genehmigt. Begründung: Die Renaturierung der Spreeaue sei aus naturschutzrechtlicher Sicht ausreichend. Es gebe keine Alternative zum Abbau der Lakomaer Teiche, zudem müssten Arbeitsplätze gesichert werden. Dem entgegnet Thorben Becker vom BUND:
" So einfach ist es leider nicht. Das ist ja ein allgemeines Problem, dass eine Ausgleichsmaßnahme für ein bestimmtes Bauvorhaben wirklich immer nur eine Notmaßnahme ist und nie das ersetzen kann, was da an Natur zerstört wird. Und das ist in diesem Fall besonders deutlich sichtbar. Es ist uns überhaupt nicht klar, wie die Arten, die jetzt in den Lakomaer Teichen heimisch sind, in diese Region in der Spreeaue kommen sollen, wo die Ausgleichsmaßnahme von Vattenfall umgesetzt werden soll."
Wann die Bagger die Lakomaer Teiche abgraben, wollte die Vattenfall-Sprecherin nicht sagen. Doch fest steht wohl: Wer die Lakomaer Teiche noch sehen will, muss sich beeilen.