In den vergangenen Jahren seien im Zuge des Krieges drei autonome "kurdische Kantone" in Syrien entstanden. Genau aus diesem Grund provoziere das türkische Militär die Kurden an der Grenze. Und genau deshalb schaue die Armee auch dem Kampf um Kobane zu, der inzwischen seit einem Monat dauert.
Omar betonte, den Kurden gehe es keinesfalls um einen eigenen Staat. Sie seien sehr realistisch und wollten einfach mehr Autonomie innerhalb der bestehenden Staaten erreichen - also vor allem in Syrien und in der Türkei. Im Irak gibt es bereits Autonomiegebiete, auch der Iran besitzt eine kurdische Minderheit.
Flüchtlinge nicht schikanieren
Omar bezeichnet dem Kampf um die Stadt Kobane als "Vernichtungskrieg" der Terrormiliz IS. Er fordert einen sicheren Korridor für die kurdischen Flüchtlinge. Dazu müsse Druck auf die Türkei ausgeübt werden. Die Kurden, die jetzt noch aus Kobane flüchteten, dürften nicht schikaniert werden, betonte der Kulturwissenschaftler.
Feryad Fazil Omar lehrt kurdische Sprache, Geschichte und Literatur an der FU Berlin.
Das vollständige Interview können Sie mindestens fünf Monate lang als Audio on demand nachhören.