Chinas Staats- und Parteiführung reagierte empört auf den Fall. Regierungssprecher Geng Shuang forderte die kanadischen Behörden auf, die Huawei-Managerin freizulassen. Die USA und Kanada müssten außerdem die Gründe für die Festnahme Meng Wanzhous darlegen, forderte der Regierungssprecher in Peking. In einer Erklärung auf der Webseite der chinesischen Botschaft in Kanada heißt es, die Festnahme der hochrangigen Geschäftsfrau verletze die Menschenrechte. Sie habe weder kanadische noch US-Amerikansiche Gesetze gebrochen.
Privatunternehmen und Staatsführung sind eng verbunden
Die deutliche Positionierung der chinesischen Führung in dem Fall zeigt, wie eng verbunden Chinas Privatunternehmen mit der Staats- und Parteiführung sind. Zurückhaltender äußerte sich Huawei selbst. Das Technologie-Unternehmen mit Sitz im südchinesischen Shenzhen erklärte, man glaube an eine gerechte Lösung der Angelegenheit durch die Justizbehörden in Kanada und den USA.
Politischer Konflikt zwischen USA, Kanada und China
Viele Experten weisen aber auf die politische Komponente des Falles hin und rechnen mit neuen Konflikten zwischen Kanada, den USA und China. Huang Xiaosheng, chinesischstämmiger Wirtschaftsanwalt aus Los Angeles, sagte einer kalifornischen Medienplattform:
"Eine Spitzenmanagerin von Huawei festzunehmen, während China und die USA über die Lösung des Handelsstreits verhandeln: Das ist bemerkenswert! Besonders an dem Fall ist außerdem, dass Meng die Tochter des Gründers von Huawei, Ren Zhengfei, ist."
Huawei wegen Spionageverdacht in der Kritik
Meng Wanzhou wurde in der kanadischen Westküstenstadt Vancouver festgenommen, auf Betreiben der USA. Die verlangen ihre Auslieferung. Die US-Behörden werfen Meng und dem Huawei-Konzern offenbar vor, indirekt gegen Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Morgen soll ein Richter in Vancouver darüber entscheiden, ob Meng Wanzhou auf Kaution auf freien Fuß kommt.
Für Huawei ist die Festnahme der Spitzenmanagerin nur einer von zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Wochen. Kritiker werfen dem chinesischen Konzern zu große Nähe zur Staatsführung in Peking vor. Immer wieder wird der Verdacht geäußert, Huawei könne Spionage-Chips in seine Produkte einbauen. In Australien, die USA und Neuseeland dürfen deswegen beim Aufbau des neuen 5G-Internetsystems keine Bauteile und Steuerelemente von Huawei mehr verwendet werden. In Großbritannien hat British Telecom einen ähnlichen Bann gegen Huawei verhängt. Auch in Deutschland diskutieren Fachpolitiker und Experten inzwischen, ob Huawei vom Aufbau des neuen 5G-Netzes ausgeschlossen werden sollte.
Für Huawei ist die Festnahme der Spitzenmanagerin nur einer von zahlreichen Rückschlägen in den vergangenen Wochen. Kritiker werfen dem chinesischen Konzern zu große Nähe zur Staatsführung in Peking vor. Immer wieder wird der Verdacht geäußert, Huawei könne Spionage-Chips in seine Produkte einbauen. In Australien, die USA und Neuseeland dürfen deswegen beim Aufbau des neuen 5G-Internetsystems keine Bauteile und Steuerelemente von Huawei mehr verwendet werden. In Großbritannien hat British Telecom einen ähnlichen Bann gegen Huawei verhängt. Auch in Deutschland diskutieren Fachpolitiker und Experten inzwischen, ob Huawei vom Aufbau des neuen 5G-Netzes ausgeschlossen werden sollte.
Asiens Börsen reagieren empfindlich
Der Technologiekonzern Huawei ist zwar nicht börsennotiert – im Gegenteil: Er hat eine sehr undurchsichtige Firmenstruktur – aber trotzdem sorgte die Verhaftung von Meng Wanzhou für Kurseinbrücke an den Aktienmärkten in Asien. An den Börsen in Hongkong, Shanghai und Tokio fielen die Kurse. Denn Analysten rechnen damit, dass der Fall die Spannungen zwischen China und den USA weiter anheizt.