US-Zölle
Kanada, Mexiko und China kündigen Gegenmaßnahmen an

Kanada, Mexiko und China haben Gegenmaßnahmen gegen die von den USA verhängten weitreichenden Zölle auf die Waren der drei Länder angekündigt. Ab Dienstag würden auf US-Importe Zölle in Höhe von 25 Prozent fällig, erklärte Kanadas Premier Trudeau. Mexiko und China ziehen ebenfalls Gegenzölle in Betracht. Peking will zudem vor der Welthandelsorganisation (WTO) klagen.

    Schiffe mit Containern im Hafen von Qingdao in China
    China, Kanada und Mexiko reagieren auf die Ankündigung neuer US-Zölle (Archivbild). (AFP)
    Die von Kanada geplanten Zölle seien für eine breite Palette von US-Gütern im Gesamtwert von 155 Milliarden Dollar vorgesehen, erläuterte Trudeau. Daneben erwäge die kanadische Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen, etwa im Handel mit kritischen Mineralien. Trudeau warnte zugleich vor einem Bruch der langjährigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

    Mexiko und China planen ebenfalls Gegenzölle

    Mexikos Präsidentin Sheinbaum kündigte ebenfalls Zölle für US-Güter an, nannte aber noch keine Details. Sie habe Wirtschaftsminister Ebrard angewiesen, einen entsprechenden Plan umzusetzen, schrieb Sheinbaum auf der Plattform X. Gleichzeitig wies die Präsidentin die Behauptung des Weißen Hauses zurück, ihre Regierung habe sich mit den Drogenkartellen verbündet. Sie suche jedoch keine Konfrontation, sondern Zusammenarbeit und einen Dialog mit den USA, betonte Sheinbaum.
    Auch China plant "entsprechende Gegenmaßnahmen". Zudem werde man eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen, um die Rechte und Interessen Chinas zu schützen, teilte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums mit. China kritisierte die US-Strafzölle auf das Schärfste. Ob es sich bei den angekündigten Gegenmaßnahmen um Gegenzölle handelt, ließ das Handelsministerium offen.

    Trump unterzeichnet Dekret

    Zuvor hatte US-Präsident Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Trump unterzeichnete entsprechende Anordnungen. Demnach werden Zölle in Höhe von zehn Prozent auf alle Einfuhren aus China erhoben und 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada. Für Energie-Einfuhren aus Kanada wiederum soll ein Satz von zehn Prozent gelten.
    Trump kritisiert nicht nur Ungleichgewichte im Handel. Er wirft den drei Ländern auch vor, nicht genug gegen den Schmuggel der oftmals tödlichen Droge Fentanyl in die USA zu unternehmen. Mexiko und Kanada beschuldigt er zudem, illegale Migration in die Vereinigten Staaten nicht ausreichend behindert zu haben.
    In Trumps Dekreten gibt es auch einen Passus, wonach die Zölle noch erhöht oder ausgeweitet werden könnten, falls die Länder mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren sollten - etwa mit Gegenzöllen auf Waren aus den USA. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig.
    Diese Nachricht wurde am 02.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.