Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtet, spekulieren Forscher seit mehr als einem Jahrhundert über die Auswirkungen der Geburtsreihenfolge. Frühere Studien hätten teils gezeigt, dass Erstgeborene etwas intelligenter seien als später geborene Kinder. Dies habe auch die kanadische Untersuchung belegt, hieß es.
Die kanadischen Forscher fanden allerdings noch weitere Unterschiede heraus. Der Untersuchung zufolge schnitten Menschen mit mehr Geschwistern tendenziell bei mit Kooperation verbundenen Eigenschaften besser ab: Beim Vertragen sowie beim fairen Umgang mit anderen. Die Erstgeborenen und jüngsten Geschwister schnitten schlechter ab als die mittleren Kinder.
Die Psychologieprofessoren Ashton und Lee schrieben in einem Fachmagazin: "Die Beweislage weist darauf hin, dass die Ausprägung der Persönlichkeitsmerkmale tatsächlich von der Geburtsreihenfolge und der Anzahl der Geschwister abhängt." So fördere das Vorhandensein mehrerer Geschwister in einer Familie eine kooperativere Persönlichkeit, während das Leben als mittleres Kind gute Bindungen zu jüngeren und älteren Geschwistern verlange.
Gegenstand der Untersuchung waren Persönlichkeitsmerkmale von mehr als 700.000 englischsprachigen Personen. Diese gaben auch an, ob sie das erstgeborene Geschwisterkind, das mittlere Kind, das jüngste Kind oder ein Einzelkind waren. Eine separate Gruppe von 75.000 Freiwilligen beantwortete dieselben Fragen. Zusätzlich wurde angegeben, mit mit vielen Kindern die Teilnehmenden aufgewachsen waren.
Diese Nachricht wurde am 24.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.