Die Idee der Schwarzen Löcher stammt schon aus dem Jahr 1916. Damals hat Karl Schwarzschild eine Abhandlung mit dem Titel "Über das Gravitationsfeld eines Massenpunktes nach der Einsteinschen Theorie" veröffentlicht.
Keine zwei Monate nach dem Erscheinen der Allgemeinen Relativitätstheorie war der in Potsdam tätige Astrophysiker auf eine besondere Lösung der Einsteinschen Gleichungen gekommen.
Er hatte erkannt, dass die Anziehungskraft so stark werden kann, dass nicht einmal Licht entkommt. Jahrzehnte später wurde für so ein Phänomen der Begriff "Schwarzes Loch" geprägt.
Wenige Wochen später hatte Karl Schwarzschild das Problem für reale Körper durchgerechnet: Im Artikel "Über das Gravitationsfeld einer Kugel aus inkompressibler Flüssigkeit nach der Einsteinschen Theorie" leitet er ab, bis auf welchen Radius ein Objekt zusammengepresst werden muss, um aus ihm ein Schwarzes Loch zu machen.
Heute heißt diese Größe Schwarzschild-Radius. Unsere Erde wird erst zu einem Schwarzen Loch, wenn man sie auf neun Millimeter Radius zusammenpresst, also auf Kirschgröße.
Karl Schwarzschild hat diese Rechnungen während seines Einsatzes im Ersten Weltkrieg durchgeführt. Dabei zog er sich eine schwere Hauterkrankung zu, an der er im Mai 1916 gestorben ist – nur wenige Monate nach seinen Arbeiten zu den Schwarzen Löchern.