2016 holte Laura Vargas Koch die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio. Jetzt gab die 29 Jahre alte Berlinerin ihr Karriereende bekannt - wenige Monate vor den Olympischen Spielen 2020. Grund ist ein Kreuzbandriss, den sie sich im August zuzog. Es war bereits der zweite. Das Aus so kurz vor den Spielen im Judo-Mutterland ist bitter. Zumal es noch einen Mixed-Teamwettbewerb gibt. "Darauf hätte ich mich auch sehr gefreut", sagte Laura Vargas Koch im Deutschlandfunk. Dennoch sei ihr die Entscheidung gar nicht so schwer gefallen, im Gesamtkonzept habe es einfach nicht mehr gestimmt.
Leistungssport, Studium und Doktorarbeit
Jetzt konzentriert sie sich erstmals auf den Abschluss ihrer Doktorarbeit im Fach Mathematik und die Karriere danach. "Es war mir immer total wichtig, neben dem Sport auch zu studieren. "Ich brauchte das, sonst hätte ich mich viel zu sehr unter Druck gesetzt", erzählt die Berlinerin. Es sei nicht immer leicht gewesen, aber ihre Professoren hätten ihr sehr geholfen - vor allem zu Beginn des Studiums.
Das ganze Leben sei bisher auf den Sport ausgerichtet gewesen. "Er stand einfach bei allen Entscheidungen und jeder Planung im Mittelpunkt. Es jetzt anders zu machen, glaube ich, ist tausendmal leichter, weil ich mit dem Studium und der Doktorarbeit eine gute Perspektive habe. Aber es ist trotzdem immer noch eine neue Aufgabe."
Viele Glücksmomente bei den Wettkämpfen
Rückblickend auf ihre Judo-Karriere mit allen Strapazen des Spitzensports sagt Laura Vargas Koch: "Ich fand es eine megatolle Zeit. Ich bin total glücklich, dass ich es so erleben durfte und ich würde es wieder so machen." Reisen, die Welt kennenlernen und Menschen aus anderern Ländern zu treffen, das habe ihr viel gegeben. Und natürlich die Wettkämpfe, Erfolge aber auch Niederlagen zu erleben: "Man hat als Sportler so extreme Gefühle. Manchmal ist man extrem glücklich und manchmal aber auch traurig, wenn es halt alles nicht so läuft. Und ich glaube, es ist ganz schwer im normalen Leben, diese Hochgefühle so zu erleben."