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Katar
"Unsere Haut ist in der Mittagssonne verbrannt"

In den vergangenen zwei Jahren sind jeden Monat mindestens 20 indische Wanderarbeiter im Emirat Katar gestorben, diese Zahlen musste die indische Botschaft in Doha auf Anfrage veröffentlichen. Zwei Heimgekehrte sprechen über ihre Erfahrungen im WM-Gastgeberland.

Von Silke Diettrich, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi |
    Die Regierungen in Katar und Indien sprechen von normalen Todesfällen, da Indien die größte Migrantengruppe in Katar stellt. Doch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die unzumutbaren Lebensumstände und hohen Arbeitsrisiken der Wanderarbeiter öffentlich gemacht.
    Katar, Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022, steht wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen auf den Baustellen massiv in der Kritik. Die britische Zeitung "Guardian" hatte im September von 44 Toten auf einer Baustelle allein von Juni bis August berichtet. Nepals Botschaft meldete fast 200 Todesfälle von nepalesischen Gastarbeitern allein im vergangenen Jahr, von denen viele an Herzversagen gestorben sein sollen.