Die Meldungen, nach denen es im Mittelmeer ein schweres Schiffsunglück im Mittelmeer gab, werden von einer Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks in Rom bestätigt. Das UNHCR spricht von der "schlimmsten Tragödie", die sich in den vergangenen zwölf Monaten zugetragen hat. Bis zu 500 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Das berichten 41 Flüchtlinge, die sich in einer Aufnahmeeinrichtung in Kalamata in Griechenland befinden. Sie stammen aus Äthiopien, Somalia, Sudan und Ägypten und sind Ende vergangener Woche von der libyschen Küstenstadt Tobruk aufgebrochen.
Die Überlebenden sprechen von bis zu 200 Passagieren auf einem etwa 30 Meter langen Boot. Auf hoher See wurden sie von den Schleppern in ein größeres Holzboot umgeladen, das ebenfalls bereits mehrere hundert Menschen an Bord hatte und das während des Verladens kenterte. Woher das größere Boot kam, wird in den Meldungen nicht gesagt. Es könnte sich dabei um das Boot handeln, das von Ägypten aus gestartet ist und zu Wochenbeginn vermisst gemeldet wurde. Auf diesem sollen sich vor allem Somalier und Eritreer befunden haben.
Die somalische Regierung hatte den Tod von mehreren hundert Somaliern bestätigt und den Angehörigen ihr Mitgefühl ausgedrückt. Die wenigen Überlebenden konnten zu dem kleineren Boot zurückschwimmen und wurden am Samstag von einem Handelsschiff aufgenommen und an Land gebracht.