Segensfeiern für schwule und lesbische Paare gibt es in vielen Gemeinden bereits, sie finden aber in einer kirchenrechtlichen Grauzone statt. Bei der Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main stimmte eine Mehrheit der Delegierten und Bischöfe für die Empfehlung, solche Feiern ab 2026 offiziell zu erlauben. Der Reformantrag war vor der Abstimmung abgeschwächt worden, um die Zustimmung der Bischöfe zu sichern. Mit der Entscheidung stellte sich der Synodale Weg erneut gegen den Vatikan. Papst Franziskus hatte vor zwei Jahren klargestellt, dass es nicht erlaubt sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen.
Ähnliches gilt für die Forderung, Frauen auch in Messfeiern predigen zu lassen. Die deutschen Bischöfe sollen dafür eine Ausnahmeregel erarbeiten und eine Erlaubnis beim Vatikan erwirken. Auch dieser Reformantrag war auf Wunsch der Bischöfe abgeschwächt worden. Ursprünglich sollten auch Nicht-Priester die Erlaubnis bekommen, zu taufen, bei der Eheschließung zu assistieren und die Beichte abzunehmen.
Die Teilnehmer des Synodalen Wegs beraten noch bis morgen über Reformen in der deutschen katholischen Kirche.
Diese Nachricht wurde am 11.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.