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Synodaler Weg
Katholische Kirche soll homosexuelle Paare segnen und Frauen in Messfeiern predigen lassen

Die Versammlung des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg hat zwei umstrittenen Anträgen zugestimmt. Danach sollen in der Katholischen Kirche in Deutschland offizielle Segensfeiern für homosexuelle Paare erlaubt werden. Zudem sollen Frauen auch in katholischen Messfeiern predigen dürfen.

    Teilnehmer der Synodalversammlung haben sitzen am 9. März 2023 im Tagungssaal in Frankfurt am Main. Sie tritt seit 2019 zum fünften und vorerst letzten Mal zusammen und umfasst 230 Menschen aus allen Bereichen des katholischen Lebens.
    Die fünfte und vorerst letzte Synodalversammlung in Frankfurt am Main besteht aus mehr als 200 Menschen aus allen Bereichen des katholischen Lebens. (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
    Segensfeiern für schwule und lesbische Paare gibt es in vielen Gemeinden bereits, sie finden aber in einer kirchenrechtlichen Grauzone statt. Bei der Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main stimmte eine Mehrheit der Delegierten und Bischöfe für die Empfehlung, solche Feiern ab 2026 offiziell zu erlauben. Der Reformantrag war vor der Abstimmung abgeschwächt worden, um die Zustimmung der Bischöfe zu sichern. Mit der Entscheidung stellte sich der Synodale Weg erneut gegen den Vatikan. Papst Franziskus hatte vor zwei Jahren klargestellt, dass es nicht erlaubt sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen.
    Ähnliches gilt für die Forderung, Frauen auch in Messfeiern predigen zu lassen. Die deutschen Bischöfe sollen dafür eine Ausnahmeregel erarbeiten und eine Erlaubnis beim Vatikan erwirken. Auch dieser Reformantrag war auf Wunsch der Bischöfe abgeschwächt worden. Ursprünglich sollten auch Nicht-Priester die Erlaubnis bekommen, zu taufen, bei der Eheschließung zu assistieren und die Beichte abzunehmen.
    Die Teilnehmer des Synodalen Wegs beraten noch bis morgen über Reformen in der deutschen katholischen Kirche.
    Diese Nachricht wurde am 11.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.