Kardinal Rainer Maria Woelki, zuletzt Oberhaupt der Erzdiözese Berlin, ist heute als 95. Erzbischof von Köln eingeführt worden. Von seinem Vorgänger, Kardinal Meisner, übernahm er den Petrusstab, einen 1000 Jahre alten Goldstab. Damit wurde symbolisch seine Ernennung zum neuen Oberhaupt des größten deutschen Bistums besiegelt.

An der Feier im Kölner Dom nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft teil, darunter die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Am Donnerstag hatte Woelki bereits seinen Treueeid auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung geleistet, den jeder neue Bischof nach den Regelungen des Staatskirchenvertrags ablegen muss.

In seiner Predigt sagte der 58-Jährige, seine Aufgabe und seine Berufung bestünden darin, "Christus und seinem Evangelium heute ein Gesicht zu geben". Vor dem Pontifikalamt im Dom hatte er an einem Frühstück für Obdachlose teilgenommen.

Zuvor hatte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, in einem Grußwort im Namen von Papst Franziskus Woelki für seine "fruchtbare" Arbeit im Erzbistum Berlin gedankt. Die Gläubigen "in der alten und ehrwürdigen Erzdiözese Köln" erwarteten "nun voll Vertrauen und mit Freude und großen Erwartungen einen neuen Anfang" und "eine neue pastorale Dynamik durch die Mission ihres neuen Vaters und Hirten", so der Botschafter des Papstes in Deutschland.

Woelki war seit 2011 Erzbischof von Berlin, zuvor war er bereits Weihbischof in Köln. Das Erzbistum Köln hat knapp 2,1 Millionen Katholiken und ist damit bundesweit die mitgliederstärkste Diözese. Zudem ist Köln mit einem derzeitigen Etat von rund 800 Millionen Euro das finanzstärkste deutsche Bistum.

(bor/hba)