Osterbotschaft
Katholische und Evangelische Kirchen rufen zu Hoffnung auf - Papst spendet Segen "Urbi et Orbi"

Katholische und evangelische Bischöfe haben die Hoffnungsbotschaft von Ostern unterstrichen. Mitten in einer Welt voller Krieg und Not halte die Osternacht die große Erzählung von der Freiheit einer kommenden gerechten Welt wach, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, im Limburger Dom.

    Papst Franziskus winkt den Gläubigen von der zentralen Loge des Petersdoms am Ostersonntag aus zu, bevor er den Segen "Urbi et Orbi" erteilt.
    Papst Franziskus winkt den Gläubigen von der zentralen Loge des Petersdoms aus zu. (Alessandra Tarantino / AP / dpa / Alessandra Tarantino)
    Die unfassbare Botschaft von der Auferstehung Jesu sei nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Die kommissarische Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Fehrs, rief die Christen auf, Zeichen der Hoffnung zu sein. Die Menschen müssten Hass und Gewalt die Stirn bieten.
    In Rom feierte Papst Franziskus mit zehntausenden Gläubigen die Ostermesse und spendete den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche plädierte unter anderem für humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Der Zugang zu den Hilfsbedürftigen müsse garantiert werden, außerdem müsse die Hamas die Geiseln freilassen. Darüber hinaus sollte es einen Waffenstillstand geben.
    Franziskus äußerte sich auch zum Ukraine-Krieg und forderte einen Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine. Zudem erinnerte er an viele weitere Kriege und Konflikte auf der Welt. Nach der Osterbotschaft spendete das Kirchenoberhaupt den Segen "Urbi et orbi" - der Stadt Rom und dem Erdkreis. Damit endeten die Kar- und Osterfeiern im Vatikan.
    Bei der feierlichen Osternacht im Petersdom gestern hatte Franziskus an die Hoffnung der Auferstehung erinnert. Der 87-Jährige verlas die Predigt trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten selbst. Die Predigt handelte von den Frauen, die laut Bibel nach Jesu Tod zu dessen Grab gehen, das eigentlich von einem großen Stein verschlossen sein sollte. Als sie ankommen, stellen sie jedoch fest, dass der Stein zur Seite gerollt wurde – und Jesus auferstanden ist.
    Franziskus schlug einen Bogen zur Gegenwart: "Manchmal haben wir das Gefühl, dass ein Grabstein vor den Eingang unseres Herzens gewälzt wurde, der das Leben erstickt, die Zuversicht auslöscht, uns im Grab der Ängste und der Bitterkeit einsperrt und uns den Weg zu Freude und Hoffnung versperrt." Dann müsse man auf Jesus blicken. Aufgrund der Auferstehung könne "keine Erfahrung des Scheiterns und des Schmerzes, egal wie sehr sie uns verletzt, das letzte Wort über den Sinn und das Schicksal unseres Lebens haben, wenn wir uns von Jesus an die Hand nehmen lassen".
    Am Karfreitag hatte der 87-jährige Franziskus seine Teilnahme am Kreuzweg beim Kolosseum in Rom wegen seiner angeschlagenen Gesundheit kurzfristig abgesagt. Seit mehr als einem Monat leidet er an einer Atemwegsinfektion.
    Diese Nachricht wurde am 31.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.