Theo Geers: Dieser Gewinn ist besser als Bargeld: Krisensicher, glänzt wie Ihr schönster Schmuck und könnte bald Ihnen gehören. So wirbt heute die "Bild"-Zeitung für 100 kleine Goldbarren, die sie verlost. Tolle Werbung, zweifellos! Dass man aber mit solchen Äußerungen das Vertrauen in den Euro nicht gerade hebt, wenn man das Gold derartig nach vorne schiebt, das haben die Blattmacher wohl nicht bedacht. Sei es drum, Gold ist sehr gefragt als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Heute Nacht wurde kurz die Marke von 1800 Dollar für 31,1034768 Gramm Gold überschritten. So viel wiegt die auch bei uns oft erwähnte Feinunze, und wer sich darunter immer noch nichts vorstellen kann: Als Barren ist eine Unze etwas kleiner als ein handelsübliches Radiergummi, nur deutlich dünner, und als Münze ein bisschen größer als das alte Fünfmarkstück. Gold kaufen, Gold aufbewahren und reich bleiben oder sogar reicher werden – darüber wollen wir jetzt sprechen, und in Frankfurt im Studio ist dazu unser Finanzkorrespondent Michael Braun zugeschaltet. Hallo, Michael Braun!
Michael Braun: Grüß Sie, Theo Geers!
Geers: Ja, Herr Braun, ganz praktisch gefragt: Wie kaufe ich Gold?
Braun: Es gibt zwei Formen: Ich kaufe sie in physischer Form, also als Barre oder als Münze oder als Wertpapier, und da gibt es natürlich auch unterschiedliche Formen, dass Wertpapiere zum Beispiel mir das Recht versprechen, am Goldpreis teilzuhaben. Manche Emittenten belassen es bei diesem Recht, andere kaufen für das eingehende Geld in der Tat Gold, unterlegen das Wertpapier also mit dem Metall. Und die dritte Form wäre auch noch möglich, dass ich natürlich Goldminenaktien kaufe. Die Goldminen verdienen im Moment gut, weil ihre Kosten deutlich unter dem aktuellen Goldpreis liegen.
Geers: Bleiben wir mal beim Praktischen, Herr Braun: In welchen Stückelungen und Angebotsformen gibt es denn physisches Gold?
Braun: Physisches Gold gibt es im Wesentlichen als Barren und als Münzen. Barren gibt es von einem Gramm bis zu einem Kilogramm und Münzen im Gewicht von einer Unze, einer halben Unze, einer Viertel Unze und einer Zehntel Unze.
Geers: Gibt es denn da Preisunterschiede, also ist zum Beispiel eine Münze, sprich ein Krügerrand, um mal ein Beispiel zu nennen, teurer als eine Feinunze als Barren?
Braun: Ja, da gibt es Preisunterschiede, die sind nicht sehr deutlich, aber die erklären sich mit den Prägekosten für die Münzen. Eine Unze in Barrenform, die kostet heute 1313,50 Euro, und ein Krügerrand mit dem Gewicht einer Unze ist etwas teurer, gut 26 Euro teurer, er kostet 1339,40 Euro.
Geers: Kann ich denn, wenn ich Gold kaufen wollte, heute einfach zu meiner Bank gehen, oder müsste ich das vorbestellen?
Braun: Im Prinzip kann man zur Bank oder Sparkasse gehen und das Gold kaufen. Ein-Gramm-Barren sind heute verfügbar, Zehn-Gramm-Barren, die sind nicht lieferbar, da ist offenbar die Nachfrage sehr groß. 250-Gramm-Barren, da gibt es bis zu drei Wochen Lieferzeit, die Scheideanstalten, die kommen nicht immer mit der Nachfrage hinterher.
Geers: Aber wenn ich Gold kaufen wollte, könnte ich es trotzdem bekommen, und wenn ich jetzt zum Beispiel erst in drei Wochen liefern kann, kann ich mir heute den Preis sichern für in drei Wochen?
Braun: So ist das gedacht.
Geers: Wenn ich denn Gold gekauft habe, pardon, fragen wir noch beim Preis, Herr Braun: Welche Gebühren fallen denn an beim Kauf und möglicherweise auch später, wenn ich Gold – das hört sich jetzt etwas salopp an – wieder versilbern möchte?
Braun: Die Banken, die versuchen ihre Kosten oder ihre Gewinne in diesem Geschäft vor allen Dingen durch den Unterschied zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis zu realisieren. Die Unze Gold wird heute wie gesagt für rund 1313 Euro verkauft, aber nur für rund 1193 Euro zurückgenommen, also ein Unterschied von mehr als 120 Euro. Und das heißt auch, wer mit Gold Geld verdienen will, der muss erst einmal zehn Prozent Preissteigerung erleben, nur um seine Kosten zu decken, und dann geht es erst ans Verdienen.
Geers: Ja, und dann bleiben wir gleich bei den Kosten. Wenn ich das Gold gekauft habe, Herr Braun, dann stellt sich das Problem der Aufbewahrung.
Braun: Ja, es gibt im Wesentlichen da natürlich zwei Formen. Man kann es sich zu Hause sozusagen unters Kopfkissen legen, dabei greift im Fall eines Problems die Hausratversicherung, aber dabei gibt es Obergrenzen. Zum Beispiel, wer seinen Hausrat, seinen gesamten Hausrat für 100.000 Euro versichert hat, hat darin Wertsachen im Wert von 30.000 Euro versichert. Wer also jetzt viel Gold kaufen will, der müsste mit seiner Versicherung darüber reden, die Grenzen zu erhöhen. Sicherer ist wohl ein Schließfach bei einer Bank oder Sparkasse, und das kostet ungefähr 30 Euro im Jahr und reicht dann, von der Größe her, für einen Kilobarren Gold, und der hat ungefähr die Größe eines Brillenetuis. Wer mehr kauft, muss dann eben ein größeres Schließfach kaufen.
Geers: So viel zum physischen Gold, Herr Braun, und Sie sagten jetzt vorhin, ich kann auch sogenannte Gold-ETFs kaufen, die mit Gold unterlegt sind, was ist das?
Braun: Das sind Wertpapiere, deren Emittent – zum Beispiel die Deutsche Börse macht das mit ihrem Wertpapier Xetra-Gold – deren Emittent sich dann verpflichtet, für das eingehende Geld wirklich Gold zu kaufen und dieses Gold dann in eigenen Tresoren zu verwahren. Das sind Exchange-traded Funds, also börsengehandelte Fonds, das ist die Abkürzung dafür, und die sind relativ billig geworden in der letzten Zeit, auch was Gold-ETFs angeht.
Geers: Sie sagen, das Gold wird hinterlegt, kann ich denn hinterher das Gold mir auch physisch im Prinzip mal auszahlen lassen?
Braun: Das ist möglich, das kostet allerdings dann eben Geld, zum Beispiel für die Versicherung, auch für die Formung des Goldes oder für den Transport, und da ist ungefähr der Preis ... 290 Euro pro Kilo kostet die Auslieferung des Goldes, wenn ich mein ETF nicht als Wertpapier verkaufe, sondern mir das Gold dann ausliefern lasse. Das setzt sich dann in Relation zu ungefähr 40.000 Euro Goldwert und 290 Euro Auslieferungskosten habe ich dann dabei.
Geers: Ja, komplizierte Rechnung, man muss also aufpassen. Danke schön, Michael Braun, für diese Tipps zum Thema Goldkauf in Frankfurt zum Beispiel, wenn man jetzt in unsicheren Zeiten etwas auf die sichere Seite gehen möchte.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Michael Braun: Grüß Sie, Theo Geers!
Geers: Ja, Herr Braun, ganz praktisch gefragt: Wie kaufe ich Gold?
Braun: Es gibt zwei Formen: Ich kaufe sie in physischer Form, also als Barre oder als Münze oder als Wertpapier, und da gibt es natürlich auch unterschiedliche Formen, dass Wertpapiere zum Beispiel mir das Recht versprechen, am Goldpreis teilzuhaben. Manche Emittenten belassen es bei diesem Recht, andere kaufen für das eingehende Geld in der Tat Gold, unterlegen das Wertpapier also mit dem Metall. Und die dritte Form wäre auch noch möglich, dass ich natürlich Goldminenaktien kaufe. Die Goldminen verdienen im Moment gut, weil ihre Kosten deutlich unter dem aktuellen Goldpreis liegen.
Geers: Bleiben wir mal beim Praktischen, Herr Braun: In welchen Stückelungen und Angebotsformen gibt es denn physisches Gold?
Braun: Physisches Gold gibt es im Wesentlichen als Barren und als Münzen. Barren gibt es von einem Gramm bis zu einem Kilogramm und Münzen im Gewicht von einer Unze, einer halben Unze, einer Viertel Unze und einer Zehntel Unze.
Geers: Gibt es denn da Preisunterschiede, also ist zum Beispiel eine Münze, sprich ein Krügerrand, um mal ein Beispiel zu nennen, teurer als eine Feinunze als Barren?
Braun: Ja, da gibt es Preisunterschiede, die sind nicht sehr deutlich, aber die erklären sich mit den Prägekosten für die Münzen. Eine Unze in Barrenform, die kostet heute 1313,50 Euro, und ein Krügerrand mit dem Gewicht einer Unze ist etwas teurer, gut 26 Euro teurer, er kostet 1339,40 Euro.
Geers: Kann ich denn, wenn ich Gold kaufen wollte, heute einfach zu meiner Bank gehen, oder müsste ich das vorbestellen?
Braun: Im Prinzip kann man zur Bank oder Sparkasse gehen und das Gold kaufen. Ein-Gramm-Barren sind heute verfügbar, Zehn-Gramm-Barren, die sind nicht lieferbar, da ist offenbar die Nachfrage sehr groß. 250-Gramm-Barren, da gibt es bis zu drei Wochen Lieferzeit, die Scheideanstalten, die kommen nicht immer mit der Nachfrage hinterher.
Geers: Aber wenn ich Gold kaufen wollte, könnte ich es trotzdem bekommen, und wenn ich jetzt zum Beispiel erst in drei Wochen liefern kann, kann ich mir heute den Preis sichern für in drei Wochen?
Braun: So ist das gedacht.
Geers: Wenn ich denn Gold gekauft habe, pardon, fragen wir noch beim Preis, Herr Braun: Welche Gebühren fallen denn an beim Kauf und möglicherweise auch später, wenn ich Gold – das hört sich jetzt etwas salopp an – wieder versilbern möchte?
Braun: Die Banken, die versuchen ihre Kosten oder ihre Gewinne in diesem Geschäft vor allen Dingen durch den Unterschied zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis zu realisieren. Die Unze Gold wird heute wie gesagt für rund 1313 Euro verkauft, aber nur für rund 1193 Euro zurückgenommen, also ein Unterschied von mehr als 120 Euro. Und das heißt auch, wer mit Gold Geld verdienen will, der muss erst einmal zehn Prozent Preissteigerung erleben, nur um seine Kosten zu decken, und dann geht es erst ans Verdienen.
Geers: Ja, und dann bleiben wir gleich bei den Kosten. Wenn ich das Gold gekauft habe, Herr Braun, dann stellt sich das Problem der Aufbewahrung.
Braun: Ja, es gibt im Wesentlichen da natürlich zwei Formen. Man kann es sich zu Hause sozusagen unters Kopfkissen legen, dabei greift im Fall eines Problems die Hausratversicherung, aber dabei gibt es Obergrenzen. Zum Beispiel, wer seinen Hausrat, seinen gesamten Hausrat für 100.000 Euro versichert hat, hat darin Wertsachen im Wert von 30.000 Euro versichert. Wer also jetzt viel Gold kaufen will, der müsste mit seiner Versicherung darüber reden, die Grenzen zu erhöhen. Sicherer ist wohl ein Schließfach bei einer Bank oder Sparkasse, und das kostet ungefähr 30 Euro im Jahr und reicht dann, von der Größe her, für einen Kilobarren Gold, und der hat ungefähr die Größe eines Brillenetuis. Wer mehr kauft, muss dann eben ein größeres Schließfach kaufen.
Geers: So viel zum physischen Gold, Herr Braun, und Sie sagten jetzt vorhin, ich kann auch sogenannte Gold-ETFs kaufen, die mit Gold unterlegt sind, was ist das?
Braun: Das sind Wertpapiere, deren Emittent – zum Beispiel die Deutsche Börse macht das mit ihrem Wertpapier Xetra-Gold – deren Emittent sich dann verpflichtet, für das eingehende Geld wirklich Gold zu kaufen und dieses Gold dann in eigenen Tresoren zu verwahren. Das sind Exchange-traded Funds, also börsengehandelte Fonds, das ist die Abkürzung dafür, und die sind relativ billig geworden in der letzten Zeit, auch was Gold-ETFs angeht.
Geers: Sie sagen, das Gold wird hinterlegt, kann ich denn hinterher das Gold mir auch physisch im Prinzip mal auszahlen lassen?
Braun: Das ist möglich, das kostet allerdings dann eben Geld, zum Beispiel für die Versicherung, auch für die Formung des Goldes oder für den Transport, und da ist ungefähr der Preis ... 290 Euro pro Kilo kostet die Auslieferung des Goldes, wenn ich mein ETF nicht als Wertpapier verkaufe, sondern mir das Gold dann ausliefern lasse. Das setzt sich dann in Relation zu ungefähr 40.000 Euro Goldwert und 290 Euro Auslieferungskosten habe ich dann dabei.
Geers: Ja, komplizierte Rechnung, man muss also aufpassen. Danke schön, Michael Braun, für diese Tipps zum Thema Goldkauf in Frankfurt zum Beispiel, wenn man jetzt in unsicheren Zeiten etwas auf die sichere Seite gehen möchte.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.