"Kuba wird in den kommenden Monaten unsere Hilfe sehr brauchen. Sie sollte mit Großzügigkeit und Verständnis gewährt werden",
schrieb die "New York Times" kurz nach dem Sieg der Guerilleros um die Comandantes Fidel Castro und Che Guevara am 1. Januar 1959. Auch US-Präsident Dwight D. Eisenhower glaubte anfangs noch, die Revolutionäre auf einem US-freundlichen Kurs halten zu können.
"Da gibt es eine Revolution und viele dachten, dass sie mit dem Sturz der Diktatur Fulgencio Batistas auch beendet sei. Sie irrten sich. Die Revolution ging weit darüber hinaus. Sie ergriff Maßnahmen, die mit der Unabhängigkeit des Landes zu tun haben",
erläutert der Schriftsteller und Kubaexperte Eduardo Galeano. Washington hatte die Ankündigung Castros, eine tiefgreifende Revolution verwirklichen zu wollen, offensichtlich nicht ernst genommen. Eines der wichtigsten Versprechen des "Máximo Líder" war eine Agrarreform.
"Unsere Agrarreform berührte Interessen großer US-Unternehmen. Deswegen haben sie uns den Krieg erklärt",
so der damalige Regierungschef Fidel Castro. Über 70 Prozent der kubanischen Böden waren in fremdem Besitz, die besten Ländereien in US-Händen. Am 17. Mai 1959 enteignete das Nationale Institut für Agrarreform vier Millionen Hektar - für 200.000 landlose Bauern und Landarbeiter. Davon betroffen waren auch große Zuckerplantagen US-amerikanischer Konzerne.
"Mein Volk ist nicht mehr traurig,
mein Volk singt ...
die Agrarreform hat triumphiert
und die Menschen wollen noch mehr ... "
Washington sperrte die Ölzufuhr für die rote Insel. Kuba kaufte daraufhin Erdöl in der Sowjetunion. Am 25. Mai wurden drei große US-Raffinerien auf Kuba enteignet, weil sie sich auf Druck der Regierung in Washington geweigert hatten, das sowjetische Erdöl zu verarbeiten.
Am 6. Juli reduzierte die Eisenhower-Administration die Importquote für kubanischen Zucker drastisch. Es war ein Schlag gegen ein Land, das weitgehend von der Ausfuhr des süßen Stoffs lebt und fast die gesamte Ernte in die USA exportiert. Das sei – so Eisenhower:
"… eine wirtschaftliche Sanktion gegen Castro. Nun müssen wir über andere wirtschaftliche, diplomatische und strategische Schritte nachdenken."
Moskau nahm nun den Zucker ab. Mitten im Kalten Krieg wurden die Handelsbeziehungen zum US-Feind Nummer eins immer enger. Und Castro verstaatlichte weitere US-Unternehmen.
Am 19. Oktober 1960 verhängte Washington ein totales Verbot aller nordamerikanischen Exporte nach Kuba – außer Medikamenten und einigen Nahrungsmitteln. Schon auf die Ankündigung des Handelsembargos hin hatte die Castro-Regierung 382 US-Unternehmen verstaatlicht. Kurz nach dem Verbot wurden weitere 166 Firmen, darunter Hotels und Coca Cola, nationalisiert.
Um den "Virus des Kommunismus" vor der Haustür einzudämmen, schrieb die Regierung des neuen Präsidenten John F. Kennedy am 7. Februar 1962 das Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo als Gesetz fest. Eine US-gestützte Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht war im April 1961 gescheitert.
Auch nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Feindschaft zwischen Havanna und Washington keineswegs begraben. Fidel Castro klagte später:
"Als das sozialistische Lager, mit dem wir unseren Handel trieben und das unsere Versorgung sicherstellte, zusammenbrach, verschärfte der Imperialismus die Wirtschaftssanktionen."
Der durch das Embargo entstandene Schaden wird von Kubas Regierung auf fast 100 Milliarden Dollar geschätzt. Kritiker behaupten, die Blockadepolitik Washingtons sei für Havanna ein willkommener Sündenbock gewesen, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Es ist zweifellos das am längsten andauernde Handelsembargo in der modernen Geschichte. Die UN-Vollversammlung befasst sich alljährlich mit dem Thema. Eduardo Galeano:
"Fast einstimmig wird die Blockade stets verurteilt – nur die Vereinigten Staaten, Israel und ein unbedeutendes Land stimmen dagegen. Doch die Blockade geht weiter und wird nicht aufgehoben, denn sie ist als Strafe gedacht. Es ist eine Warnung an alle anderen Länder. Kuba wurde bestraft, weil es das Verbrechen beging, tatsächlich unabhängig zu handeln."
schrieb die "New York Times" kurz nach dem Sieg der Guerilleros um die Comandantes Fidel Castro und Che Guevara am 1. Januar 1959. Auch US-Präsident Dwight D. Eisenhower glaubte anfangs noch, die Revolutionäre auf einem US-freundlichen Kurs halten zu können.
"Da gibt es eine Revolution und viele dachten, dass sie mit dem Sturz der Diktatur Fulgencio Batistas auch beendet sei. Sie irrten sich. Die Revolution ging weit darüber hinaus. Sie ergriff Maßnahmen, die mit der Unabhängigkeit des Landes zu tun haben",
erläutert der Schriftsteller und Kubaexperte Eduardo Galeano. Washington hatte die Ankündigung Castros, eine tiefgreifende Revolution verwirklichen zu wollen, offensichtlich nicht ernst genommen. Eines der wichtigsten Versprechen des "Máximo Líder" war eine Agrarreform.
"Unsere Agrarreform berührte Interessen großer US-Unternehmen. Deswegen haben sie uns den Krieg erklärt",
so der damalige Regierungschef Fidel Castro. Über 70 Prozent der kubanischen Böden waren in fremdem Besitz, die besten Ländereien in US-Händen. Am 17. Mai 1959 enteignete das Nationale Institut für Agrarreform vier Millionen Hektar - für 200.000 landlose Bauern und Landarbeiter. Davon betroffen waren auch große Zuckerplantagen US-amerikanischer Konzerne.
"Mein Volk ist nicht mehr traurig,
mein Volk singt ...
die Agrarreform hat triumphiert
und die Menschen wollen noch mehr ... "
Washington sperrte die Ölzufuhr für die rote Insel. Kuba kaufte daraufhin Erdöl in der Sowjetunion. Am 25. Mai wurden drei große US-Raffinerien auf Kuba enteignet, weil sie sich auf Druck der Regierung in Washington geweigert hatten, das sowjetische Erdöl zu verarbeiten.
Am 6. Juli reduzierte die Eisenhower-Administration die Importquote für kubanischen Zucker drastisch. Es war ein Schlag gegen ein Land, das weitgehend von der Ausfuhr des süßen Stoffs lebt und fast die gesamte Ernte in die USA exportiert. Das sei – so Eisenhower:
"… eine wirtschaftliche Sanktion gegen Castro. Nun müssen wir über andere wirtschaftliche, diplomatische und strategische Schritte nachdenken."
Moskau nahm nun den Zucker ab. Mitten im Kalten Krieg wurden die Handelsbeziehungen zum US-Feind Nummer eins immer enger. Und Castro verstaatlichte weitere US-Unternehmen.
Am 19. Oktober 1960 verhängte Washington ein totales Verbot aller nordamerikanischen Exporte nach Kuba – außer Medikamenten und einigen Nahrungsmitteln. Schon auf die Ankündigung des Handelsembargos hin hatte die Castro-Regierung 382 US-Unternehmen verstaatlicht. Kurz nach dem Verbot wurden weitere 166 Firmen, darunter Hotels und Coca Cola, nationalisiert.
Um den "Virus des Kommunismus" vor der Haustür einzudämmen, schrieb die Regierung des neuen Präsidenten John F. Kennedy am 7. Februar 1962 das Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo als Gesetz fest. Eine US-gestützte Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht war im April 1961 gescheitert.
Auch nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Feindschaft zwischen Havanna und Washington keineswegs begraben. Fidel Castro klagte später:
"Als das sozialistische Lager, mit dem wir unseren Handel trieben und das unsere Versorgung sicherstellte, zusammenbrach, verschärfte der Imperialismus die Wirtschaftssanktionen."
Der durch das Embargo entstandene Schaden wird von Kubas Regierung auf fast 100 Milliarden Dollar geschätzt. Kritiker behaupten, die Blockadepolitik Washingtons sei für Havanna ein willkommener Sündenbock gewesen, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
Es ist zweifellos das am längsten andauernde Handelsembargo in der modernen Geschichte. Die UN-Vollversammlung befasst sich alljährlich mit dem Thema. Eduardo Galeano:
"Fast einstimmig wird die Blockade stets verurteilt – nur die Vereinigten Staaten, Israel und ein unbedeutendes Land stimmen dagegen. Doch die Blockade geht weiter und wird nicht aufgehoben, denn sie ist als Strafe gedacht. Es ist eine Warnung an alle anderen Länder. Kuba wurde bestraft, weil es das Verbrechen beging, tatsächlich unabhängig zu handeln."