Joachim Löw und Oliver Bierhoff versuchten am Montag am Rande der Londoner FIFA-Gala, den im Juli zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil zu besuchen. Der türkischstämmige Profi hatte Rassismus-Vorwürfe gegen den DFB erhoben. Mit dem Thema betrieb seither auch der türkische Verband seine EM-Bewerbung. Die deutschen Bewerber blendeten die Causa Özil daher völlig aus.
Kein Kontakt mit Özil
Löw und Bierhoff, auch EM-Repräsentanten, hatten das Klubgelände von Özils Arbeitgeber FC Arsenal aufgesucht. Sie trafen dort deutsche Spieler, aber ein Termin mit Özil kam nicht zustande. Dieser soll das Gelände unbemerkt verlassen haben.
Unklar ist das Motiv für den gescheiterten Vorstoß. Der DFB hatte keine feste Verabredung mit Özil. Der Verband teilt mit, es habe zuvor diverse Versuche und Formen der Kontaktanbahnung gegeben, auch über Özils Berater, am Ende habe man eben den ohnehin geplanten Arsenal-Besuch dafür nutzen wollen.
Doch allein der heikle Zeitpunkt so kurz vor der EM-Vergabe zeugt entweder von großer Naivität – oder er nährt den Verdacht, dass kurz vor der Wahl noch per Überrumpelungstaktik versucht wurde, die Rassismus-Strategie der Türken zu torpedieren: Indem der DFB den Zwist mit Özil hätte für beendet erklären können.