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Kein Gespräch mit Özil
Gescheiterte Versöhnungsmission

Kurz vor der Vergabe der Europameisterschaft 2024 haben Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff das Klubgelände des FC Arsenal aufgesucht, um sich mit dem zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil zu treffen. Zu einem Gespräch kam es allerdings nicht.

Von Thomas Kistner |
    Bundestrainer Joachim Löw und Mezut Özil unterhalten sich während der WM 2018
    Bundestrainer Joachim Löw und Mezut Özil während der WM 2018 (dpa/picture alliance/Christian Charisius)
    Joachim Löw und Oliver Bierhoff versuchten am Montag am Rande der Londoner FIFA-Gala, den im Juli zurückgetretenen Nationalspieler Mesut Özil zu besuchen. Der türkischstämmige Profi hatte Rassismus-Vorwürfe gegen den DFB erhoben. Mit dem Thema betrieb seither auch der türkische Verband seine EM-Bewerbung. Die deutschen Bewerber blendeten die Causa Özil daher völlig aus.
    Kein Kontakt mit Özil
    Löw und Bierhoff, auch EM-Repräsentanten, hatten das Klubgelände von Özils Arbeitgeber FC Arsenal aufgesucht. Sie trafen dort deutsche Spieler, aber ein Termin mit Özil kam nicht zustande. Dieser soll das Gelände unbemerkt verlassen haben.
    Unklar ist das Motiv für den gescheiterten Vorstoß. Der DFB hatte keine feste Verabredung mit Özil. Der Verband teilt mit, es habe zuvor diverse Versuche und Formen der Kontaktanbahnung gegeben, auch über Özils Berater, am Ende habe man eben den ohnehin geplanten Arsenal-Besuch dafür nutzen wollen.
    Doch allein der heikle Zeitpunkt so kurz vor der EM-Vergabe zeugt entweder von großer Naivität – oder er nährt den Verdacht, dass kurz vor der Wahl noch per Überrumpelungstaktik versucht wurde, die Rassismus-Strategie der Türken zu torpedieren: Indem der DFB den Zwist mit Özil hätte für beendet erklären können.