Es gilt als ausgeschlossen, dass sich Jürgen Fitschen über die Hängepartie im US-Haushaltsstreit freut. Der Deutsche Bank Co-Chef und Präsident des Bankenverbandes ließ es sich jedoch nicht nehmen, die eine oder andere Spitze in Richtung US-Politik abzufeuern. Dazu muss man wissen: Auch Europas Banker müssen sich auf den Jahrestagungen viel Kritik anhören, aktuell sehen manche US-Experten eine europäische Bankenunion schon im Vorfeld als gescheitert an. Von einem Journalisten darauf angesprochen, sagte Fitschen.
"Sie haben zu viel mit Amerikanern gesprochen. Die möchten das vielleicht ganz gerne. Die sollten sich etwas mehr auf ihre eigenen Sachen konzentrieren mit ihrer Quasselei hier."
Das saß. Die Europäer traten in Washington wieder selbstbewusster auf. Finanzminister Schäuble hatte auf seiner Pressekonferenz in einem langen Monolog die EU und den Euro verteidigt. Und auch Jürgen Fitschen wurde zum Patrioten seines Kontinents.
"Wir haben hier uns oft unter Wert verkauft. Wenn Sie sich alleine das Hypothekengeschäft mal angucken, wie schludrig das hier gemacht wurde und wie ordentlich in vielen Sektoren in Europa und insbesondere auch in Deutschland. Deshalb haben wir nie ein großes Problem damit gehabt."
Zum Selbstbewusstsein des Bankenpräsidenten passt, dass sein Verband eine europäische Bankenunion begrüßt. Sie soll unter anderem sicherstellen, dass Kapitallücken bei europäischen Banken früher erkannt werden. Dabei wird als erster Schritt Ende 2014 eine Aufsicht zunächst bei der Europäischen Zentralbank angesiedelt, es geht um die wichtigsten 130 Banken. Vor dem Start dieser Aufsicht wird die EZB dafür die Bilanzen der Banken durchkämmen. Davor habe man "große Angst" - so zitiert die Zeitung "Die Welt" einen Bankmanager in Washington. Jürgen Fitschen sieht das jedoch anders.
"Wer seine Hausarbeit gemacht hat, der soll das ganze ohne ein Schreckensszenario auf sich zukommen sehen. Klingt doch gut: Kein Stress vor dem Stresstest."
Die Überprüfung der Bilanzen sei wichtig, um Glaubwürdigkeit zu gewinnen, sagte Fitschen. Die Kriterien dürften nicht verwässert werden. Wenn dabei unbequeme Wahrheiten herauskämen, dann sei das halt so.
"Ja, wir können ja nicht so tun, als wenn wir alle Banken am Leben halten wollen, selbst wenn sie nicht den Nachweis bringen können, dass sie Zugang zu Kapital haben. Eine Bank, die nicht das notwendige Kapital hat, kann nicht arbeiten. So einfach ist das."
Was geschieht aber, wenn bei einer großen Bank eine Kapitallücke entdeckt wird? Der Bankenverband fordert: Diese Altlasten müssten in nationaler Verantwortung bleiben. Ein europäischer Fonds sei nichts für nationale Altlasten.
Wie marode Banken im Falle eines Falles abgewickelt werden sollen, das ist noch nicht geklärt. Der Bankenverband fordert zunächst ein Netzwerk nationaler Behörden - eine Forderung die zurückhaltender ist als bestehende Vorschläge der EU-Kommission und sich mit der Haltung der Bundesregierung deckt.
Fehlt noch der dritte mögliche Schritt einer europäischen Bankenunion: Die gemeinsame Einlagesicherung. Sie gilt als kritischster und schwierigster Baustein. Dieser sei noch lange nicht realisierbar, sagte Fitschen. Eine prinzipielle Absage erteilte der Deutsche Bank-Chef jedoch nicht.
"Irgendwo in der Zukunft begrüßenswert – gewissermaßen als krönender Abschluss."
"Sie haben zu viel mit Amerikanern gesprochen. Die möchten das vielleicht ganz gerne. Die sollten sich etwas mehr auf ihre eigenen Sachen konzentrieren mit ihrer Quasselei hier."
Das saß. Die Europäer traten in Washington wieder selbstbewusster auf. Finanzminister Schäuble hatte auf seiner Pressekonferenz in einem langen Monolog die EU und den Euro verteidigt. Und auch Jürgen Fitschen wurde zum Patrioten seines Kontinents.
"Wir haben hier uns oft unter Wert verkauft. Wenn Sie sich alleine das Hypothekengeschäft mal angucken, wie schludrig das hier gemacht wurde und wie ordentlich in vielen Sektoren in Europa und insbesondere auch in Deutschland. Deshalb haben wir nie ein großes Problem damit gehabt."
Zum Selbstbewusstsein des Bankenpräsidenten passt, dass sein Verband eine europäische Bankenunion begrüßt. Sie soll unter anderem sicherstellen, dass Kapitallücken bei europäischen Banken früher erkannt werden. Dabei wird als erster Schritt Ende 2014 eine Aufsicht zunächst bei der Europäischen Zentralbank angesiedelt, es geht um die wichtigsten 130 Banken. Vor dem Start dieser Aufsicht wird die EZB dafür die Bilanzen der Banken durchkämmen. Davor habe man "große Angst" - so zitiert die Zeitung "Die Welt" einen Bankmanager in Washington. Jürgen Fitschen sieht das jedoch anders.
"Wer seine Hausarbeit gemacht hat, der soll das ganze ohne ein Schreckensszenario auf sich zukommen sehen. Klingt doch gut: Kein Stress vor dem Stresstest."
Die Überprüfung der Bilanzen sei wichtig, um Glaubwürdigkeit zu gewinnen, sagte Fitschen. Die Kriterien dürften nicht verwässert werden. Wenn dabei unbequeme Wahrheiten herauskämen, dann sei das halt so.
"Ja, wir können ja nicht so tun, als wenn wir alle Banken am Leben halten wollen, selbst wenn sie nicht den Nachweis bringen können, dass sie Zugang zu Kapital haben. Eine Bank, die nicht das notwendige Kapital hat, kann nicht arbeiten. So einfach ist das."
Was geschieht aber, wenn bei einer großen Bank eine Kapitallücke entdeckt wird? Der Bankenverband fordert: Diese Altlasten müssten in nationaler Verantwortung bleiben. Ein europäischer Fonds sei nichts für nationale Altlasten.
Wie marode Banken im Falle eines Falles abgewickelt werden sollen, das ist noch nicht geklärt. Der Bankenverband fordert zunächst ein Netzwerk nationaler Behörden - eine Forderung die zurückhaltender ist als bestehende Vorschläge der EU-Kommission und sich mit der Haltung der Bundesregierung deckt.
Fehlt noch der dritte mögliche Schritt einer europäischen Bankenunion: Die gemeinsame Einlagesicherung. Sie gilt als kritischster und schwierigster Baustein. Dieser sei noch lange nicht realisierbar, sagte Fitschen. Eine prinzipielle Absage erteilte der Deutsche Bank-Chef jedoch nicht.
"Irgendwo in der Zukunft begrüßenswert – gewissermaßen als krönender Abschluss."