Archiv

Asteroid 2022 AE1 verfehlt die Erde
Kein Weltuntergang im nächsten Jahr

Anfang Januar ging einer automatischen Himmelsüberwachung in Arizona ein 70 Meter großer Asteroid  ins Netz. Die ersten Beobachtungen sorgten für Aufsehen: Der Asteroid schien auf Kollisionskurs mit der Erde zu sein.

Von Dirk Lorenzen |
Anfangs ein bedrohlicher kleiner Punkt: Der Asteroid 2022 AE1 beobachtet mit dem Schmidt-Teleskop auf dem Calar Alto.
Anfangs ein bedrohlicher kleiner Punkt: Der Asteroid 2022 AE1 beobachtet mit dem Schmidt-Teleskop auf dem Calar Alto. (ESA/NEOCC)
Einige Tage lang sah es so aus, als könnte 2022 AE1 am 4. Juli des kommenden Jahres die Erde treffen. Ein Asteroid dieser Größe verwüstet bei einem Einschlag ganze Länder.
Fachleute der ESA verwenden die Palermo-Skala, um die Gefährlichkeit eines Objekts zu bewerten. Liegt der Wert bei unter -2, besteht keine Sorge. Bei positiven Werten droht Ungemach.
2022 AE1 erreichte anfangs den Wert -0,66. Das hatte es seit mehr als zehn Jahren nicht gegeben.

Entwarnung nach genauer Überprüfung

Je länger die Astronomen einen Asteroiden beobachten, desto genauer lässt sich seine Bahn berechnen. Als die Teams von NASA und ESA dringend weitere Messungen an diesem Objekt vornehmen wollten, waren sie für eine Woche zur Untätigkeit verdammt. Denn der fast volle Mond überstrahlte den schwachen Asteroiden im Sternbild Stier.
Als die Nächte wieder dunkel waren, gab es schnell Entwarnung. Die neuen Beobachtungen zwei Wochen nach der Entdeckung zeigten, dass von diesem Objekt keine Gefahr ausgeht – der Asteroid, der an die Spitze der Risiko-Liste gestürmt war, wurde von ihr gestrichen.
Am 4. Juli des nächsten Jahres wird er im Abstand von gut zehn Millionen Kilometern an der Erde vorbeiziehen – uns also zum Glück weit verfehlen.

ESA-Informationen zum Asteroiden 2022 AE1
Die aktuelle ESA-Liste „riskanter“Asteroiden