UNO-Plastikabkommen
Keine Einigung möglich - Vertagung aufs nächste Jahr

Die UNO-Verhandlungen in Südkorea über ein internationales Abkommen zur Verringerung von Plastikmüll sind ohne Einigung zu Ende gegangen. Die teilnehmenden Staaten beschlossen, sich im nächsten Jahr erneut zu treffen, mit dem Ziel, dann eine Vereinbarung zu erzielen.

    Teil eines Strandes in Thailand an dem zahlreiche Plastikflaschen angeschwemmt wurden
    Plastik verschmutzt nicht nur Strände, sondern zersetzt sich auch nur langsam. Wissenschaftler setzen sich für einen Recycling-Kreislauf ein, um den Plastikmüll zu reduzieren. (picture alliance / Zoonar / Fokke Baarssen)
    Die französische Energieministerin Olga Givernet zeigte sich besorgt über den anhaltenden Widerstand bestimmter Ölförderländer. Die zentrale und bislang ungelöste Konfliktfrage betrifft eine mögliche Obergrenze für die Plastikproduktion. Eine Koalition aus über 100 gleichgesinnten Staaten hatten solch eine Obergrenze gefordert - darunter Deutschland, Mexiko, Panama, Ruanda und die Europäische Union. Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Russland hingegen hatten sich vehement gegen Produktionsgrenzen ausgesprochen und stattdessen gefordert, dass sich das Abkommen auf eine effiziente Abfallwirtschaft fokussieren solle.
    Im südkoreanischen Busan hatten Vertreterinnen und Vertreter von rund 200 Nationen über ein erstes UNO-Abkommen zur Reduzierung von Plastikmüll verhandelt. Die Vorbereitungen für ein Abkommen nahmen fast zehn Jahre in Anspruch.
    2019 wurden weltweit rund 460 Millionen Tonnen Plastik produziert. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat sich die Menge seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Allein in Deutschland fallen nach Informationen des Bundesumweltamts jährlich knapp 6 Millionen Tonnen an Kunststoff-Abfällen an.
    Diese Nachricht wurde am 01.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.