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Keine Einschlaggefahr für 100 Jahre
Apophis-Weltuntergang abgesagt – vorerst

Es erschien wie ein Weltuntergangsszenario aus dem Bilderbuch: Beim Asteroiden Apophis bestand fast zwei Jahrzehnte lang die – wenn auch nur sehr geringe – Gefahr, dass er mit der Erde im Jahr 2029 kollidieren würde; und das ausgerechnet am Freitag, dem 13. April.

Von Dirk Lorenzen |
Ein Asteroid mit Mond zieht knapp an der Erde vorbei (Zeichnung)
Apophis wird 2029 und 2068 der Erde nahe kommen, aber in sicherem Abstand an ihr vorbeiziehen (ESA/Carril)
Zudem heißt Apophis auch noch nach dem ägyptischen Gott des Chaos und der Finsternis. Tatsächlich würde ein Treffer dieses Brockens zumindest ein Gebiet so groß wie ein Kontinent komplett verwüsten.
Doch der Weltuntergang ist nun auch ganz offiziell abgesagt: Der 340 Meter große Asteroid wird an der Erde vorbeiziehen – und mit ihr weder in acht Jahren zusammenstoßen, noch 2068, wie es zuletzt auch noch möglich erschien. Das ergeben Radarbeobachtungen von Anfang März. Apophis hatte in einer Entfernung von 17 Millionen Kilometern die Erde passiert.
Kaum über dem Rauschen, aber doch deutlich zu erkennen: Radarbeobachtungen des Asteroiden Apophis im März 2021 
Kaum über dem Rauschen, aber doch deutlich zu erkennen: Radarbeobachtungen des Asteroiden Apophis im März 2021 (JPL / NASA)
Die Astronomen nutzten die Gelegenheit und haben ihn mit Radarwellen beobachtet. Damit ließ sich seine Bahn extrem genau bestimmen – und die NASA gab Entwarnung: Mindestens für die nächsten hundert Jahre wird Apophis die Erde links liegen lassen – allerdings kommt er uns durchaus nah. Im April 2029 zieht er in 32.000 Kilometern Abstand an der Erde vorbei. Damit ist er der Erdoberfläche für einige Stunden näher als die Satelliten in der geostationären Umlaufbahn.
Apophis ist dann wohl hell genug, um ihn mit bloßem Auge über den Himmel ziehen zu sehen. Das wird ein Spektakel, aber keine Katastrophe.