Die Sprechchöre, die Christian Sanpedro schon im Eisstadion des hessischen Städtchens Bad Nauheim geübt hat, sollen jetzt auch bei den Erstsemestern der Wirtschaftsingenieure an der TU Darmstadt die Stimmung lockern:
"Gib mir ein A, gib mir ein B, gib mir ein C - Hurra wir können das ABC."
Doch nicht, um das ABC zu üben, hat sich Christian Sanpedro in Darmstadt eingeschrieben - und das, obwohl im nahe gelegenen Mainz keine Studiengebühren erhoben werden:
"Okay, man könnte nach Mainz gehen. Ich wollte schon an die TU Darmstadt, wegen der Reputation, wegen des Rufs, es ist einfacher, dann im Berufsleben klarzukommen."
Kira Gerken, die aus Herten im Ruhrgebiet nach Darmstadt gekommen ist, um Maschinenbau zu studieren, steht neben Christian Sanpedro in der Erstsemestergruppe. Sie nickt mit dem Kopf:
"Ich komme aus NRW, da gibt es ja auch Studiengebühren, aber es zahlt sich hinterher aus, wenn man an einer guten Uni studiert und man bekommt auch eine bessere Qualität durch die Studiengebühren, weil die in der Uni investiert werden und dadurch lohnt sich das hinterher auch."
Helge Nuhn studiert schon im fünften Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Er betreut nun als Tutor die Erstsemester, die sich nicht von den Studiengebühren abschrecken lassen:
"Wir waren selber ein wenig erstaunt, wir hatten gedacht, es kommen kaum noch Erstsemester jetzt, vier Semester, nachdem wir angefangen haben, das Gegenteil ist der Fall, wir haben mehr Erstsemester denn je, 1000 im Wirtschaftsingenieurswesen, es scheint alles gut zu laufen."
Rosumek: "Also zum Stand 10. Oktober kann man sagen, die Technische Universität Darmstadt wird etwa 20 Prozent mehr Erstsemester haben. Wir hatten im letzten Wintersemester etwa 2800 Erstsemester und bewegen uns im Moment bei einer Zahl von 3500 Erstsemestern: ein deutlicher Zuwachs. Das ist natürlich auch ein sehr großer Vertrauensvorschuss für die TU Darmstadt,"
sagt Uni-Sprecher Lars Rosumek. Auch an anderen hessischen Universitäten ist der wegen der Studiengebühren befürchtete Rückgang der Einschreibungen ausgeblieben. Insgesamt ist die Studentenzahl in Frankfurt, Gießen, Marburg oder Kassel zwar leicht gesunken - doch längst nicht so wie im Nachbarland Nordrhein-Westfalen. Lars Rosumek:
"Es ist sehr erstaunlich, dass man von Bundesland zu Bundesland so große regionale Unterschiede hat. Die hessischen Studierenden oder man weiß nicht, woher sie kommen, scheinen die Studienbeiträge nicht abgeschreckt zu haben, während in NRW doch teilweise drastische Einbrüche zu verzeichnen sind. Teilweise spricht man da von einem Drittel Einbrüche, so was hat keine hessische Hochschule in der Form erlebt."
Allerdings: Langzeit-Studierende waren in Hessen schon vor Jahren durch Strafgebühren abgeschreckt worden - anders als in NRW.
Die Befürchtung, es könnte eine Massenbewegung aus Hessen an die benachbarten gebührenfreie Uni Mainz oder die TU Kaiserslautern einsetzen, hat sich nicht bewahrheitet. Mainz wird zwar mit etwa 35.000 Studierenden in diesem Semester die fünfgrößte deutsche Universität sein, aber es ist keine signifikante Steigerung der Einschreibezahlen zu verzeichnen. Studienanfänger Julien Müller hat allerdings eine ganze Reihe Freunde, für die Mainz wegen der Gebührenfreiheit erste Wahl war:
"Ich kenne einige, die aus meinem Jahrgang jetzt in Mainz studieren, gerade auch wegen der Studiengebühren, da sich nicht jeder die Gebühren gleich leisten kann."
Studienanfänger Florian Grabner kommt aus der Kreisstadt Groß Gerau, die ziemlich genau in der Mitte zwischen Mainz und Darmstadt liegt. Doch wie bei vielen anderen, die er kennt, waren bei ihm letztlich nicht die Studiengebühren, sondern das Ranking des Fachs Wirtschaftsingenieurwesen für die Wahl das Studienortes Darmstadt entscheidend:
"Von daher war kein Gedanke daran, irgendwo in Mainz zu studieren, von daher direkt hier her und das ist ja auch in Wirtschaftsingenieurwesen die beste Uni hier im Umkreis. Eine der drei besten in Deutschland und von daher gab es eigentlich kein Zweifel, hierher zu gehen."
Bei Hans Smolarek aus Bad Neustadt in Unterfranken sieht die Sache ein wenig anders aus. Er habe einfach nicht gewusst, dass das Studium in Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu Hessen noch gebührenfrei ist, gibt er freimütig zu:
"Ich weiß nur, das es in Thüringen nur etwas über 100 Euro kostet, aber Rheinland-Pfalz oder Mainz, das man da nichts zahlt, habe ich nicht gewusst. "
Nicht schlimm, meint die Uni Mainz. Man habe auch ohne den ausgebliebenen Ansturm aus den Nachbar-Bundesländern die Kapazität schon erreicht. Die sogenannte "Landeskinderregelung" - also ein gebührenfreies Privileg für Rheinland-Pfälzer an den Hochschulen des Landes wird allerdings vorerst auch nicht nötig sein. Denn Studiengebühren, das ist festzuhalten, sind bei der Aufnahme der Erststudiums bei der Standortwahl nicht entscheidend, sondern das Ranking der Fächer.
"Gib mir ein A, gib mir ein B, gib mir ein C - Hurra wir können das ABC."
Doch nicht, um das ABC zu üben, hat sich Christian Sanpedro in Darmstadt eingeschrieben - und das, obwohl im nahe gelegenen Mainz keine Studiengebühren erhoben werden:
"Okay, man könnte nach Mainz gehen. Ich wollte schon an die TU Darmstadt, wegen der Reputation, wegen des Rufs, es ist einfacher, dann im Berufsleben klarzukommen."
Kira Gerken, die aus Herten im Ruhrgebiet nach Darmstadt gekommen ist, um Maschinenbau zu studieren, steht neben Christian Sanpedro in der Erstsemestergruppe. Sie nickt mit dem Kopf:
"Ich komme aus NRW, da gibt es ja auch Studiengebühren, aber es zahlt sich hinterher aus, wenn man an einer guten Uni studiert und man bekommt auch eine bessere Qualität durch die Studiengebühren, weil die in der Uni investiert werden und dadurch lohnt sich das hinterher auch."
Helge Nuhn studiert schon im fünften Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Er betreut nun als Tutor die Erstsemester, die sich nicht von den Studiengebühren abschrecken lassen:
"Wir waren selber ein wenig erstaunt, wir hatten gedacht, es kommen kaum noch Erstsemester jetzt, vier Semester, nachdem wir angefangen haben, das Gegenteil ist der Fall, wir haben mehr Erstsemester denn je, 1000 im Wirtschaftsingenieurswesen, es scheint alles gut zu laufen."
Rosumek: "Also zum Stand 10. Oktober kann man sagen, die Technische Universität Darmstadt wird etwa 20 Prozent mehr Erstsemester haben. Wir hatten im letzten Wintersemester etwa 2800 Erstsemester und bewegen uns im Moment bei einer Zahl von 3500 Erstsemestern: ein deutlicher Zuwachs. Das ist natürlich auch ein sehr großer Vertrauensvorschuss für die TU Darmstadt,"
sagt Uni-Sprecher Lars Rosumek. Auch an anderen hessischen Universitäten ist der wegen der Studiengebühren befürchtete Rückgang der Einschreibungen ausgeblieben. Insgesamt ist die Studentenzahl in Frankfurt, Gießen, Marburg oder Kassel zwar leicht gesunken - doch längst nicht so wie im Nachbarland Nordrhein-Westfalen. Lars Rosumek:
"Es ist sehr erstaunlich, dass man von Bundesland zu Bundesland so große regionale Unterschiede hat. Die hessischen Studierenden oder man weiß nicht, woher sie kommen, scheinen die Studienbeiträge nicht abgeschreckt zu haben, während in NRW doch teilweise drastische Einbrüche zu verzeichnen sind. Teilweise spricht man da von einem Drittel Einbrüche, so was hat keine hessische Hochschule in der Form erlebt."
Allerdings: Langzeit-Studierende waren in Hessen schon vor Jahren durch Strafgebühren abgeschreckt worden - anders als in NRW.
Die Befürchtung, es könnte eine Massenbewegung aus Hessen an die benachbarten gebührenfreie Uni Mainz oder die TU Kaiserslautern einsetzen, hat sich nicht bewahrheitet. Mainz wird zwar mit etwa 35.000 Studierenden in diesem Semester die fünfgrößte deutsche Universität sein, aber es ist keine signifikante Steigerung der Einschreibezahlen zu verzeichnen. Studienanfänger Julien Müller hat allerdings eine ganze Reihe Freunde, für die Mainz wegen der Gebührenfreiheit erste Wahl war:
"Ich kenne einige, die aus meinem Jahrgang jetzt in Mainz studieren, gerade auch wegen der Studiengebühren, da sich nicht jeder die Gebühren gleich leisten kann."
Studienanfänger Florian Grabner kommt aus der Kreisstadt Groß Gerau, die ziemlich genau in der Mitte zwischen Mainz und Darmstadt liegt. Doch wie bei vielen anderen, die er kennt, waren bei ihm letztlich nicht die Studiengebühren, sondern das Ranking des Fachs Wirtschaftsingenieurwesen für die Wahl das Studienortes Darmstadt entscheidend:
"Von daher war kein Gedanke daran, irgendwo in Mainz zu studieren, von daher direkt hier her und das ist ja auch in Wirtschaftsingenieurwesen die beste Uni hier im Umkreis. Eine der drei besten in Deutschland und von daher gab es eigentlich kein Zweifel, hierher zu gehen."
Bei Hans Smolarek aus Bad Neustadt in Unterfranken sieht die Sache ein wenig anders aus. Er habe einfach nicht gewusst, dass das Studium in Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu Hessen noch gebührenfrei ist, gibt er freimütig zu:
"Ich weiß nur, das es in Thüringen nur etwas über 100 Euro kostet, aber Rheinland-Pfalz oder Mainz, das man da nichts zahlt, habe ich nicht gewusst. "
Nicht schlimm, meint die Uni Mainz. Man habe auch ohne den ausgebliebenen Ansturm aus den Nachbar-Bundesländern die Kapazität schon erreicht. Die sogenannte "Landeskinderregelung" - also ein gebührenfreies Privileg für Rheinland-Pfälzer an den Hochschulen des Landes wird allerdings vorerst auch nicht nötig sein. Denn Studiengebühren, das ist festzuhalten, sind bei der Aufnahme der Erststudiums bei der Standortwahl nicht entscheidend, sondern das Ranking der Fächer.