Internationales Recht, Gerechtigkeit und Menschenrechte müssten auch für die Palästinenser gewahrt werden.
Keine klare Verurteilung
Arafeh wich einer klaren Verurteilung der Terrorangriffe der Hamas aus. Er erwähnte die Hamas in dem Gespräch kein einziges Mal und betonte, nur seine PLO sei befugt, im Namen des palästinensischen Volkes zu sprechen. Die PLO wiederum habe klargestellt, dass sie Gewalt gegen Zivilisten überall ablehne.
Die israelische Reaktion auf den Terrorangriff bezeichnete der palästinensische Vertreter als "massive kriminelle Aggression" und als "schieren Racheakt". Den Preis zahlten nun überwiegend unschuldige Menschen in Gaza.
Völkerrecht als "Test für Aufrichtigkeit" der Bundesregierung
Der palästinensische Vertreter forderte eine sofortige Freilassung von Geiseln und von Gefangenen auf beiden Seiten. Er drückte den Wunsch aus, dass die deutschen Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zurückkehren könnten.
Arafeh sprach auch die Bundesregierung an: Deren Bekenntnisse zu internationalem Recht und dem humanitären Völkerrecht müssten mit Blick auf die Palästinenser den Test der Aufrichtigkeit bestehen.
"Frustration" in der deutsch-palästinensischen Gemeinde
Zu den jüngsten Demonstrationen in deutschen Städten betonte Arafeh, Aufrufe zur Gewalt gegen Juden seien nicht hinnehmbar. Er könne allerdings nicht verstehen, warum Sprüche wie "Free Palestine" als antisemitisch bewertet würden. In der palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland breite sich jedenfalls Frustration aus, aber auch das Gefühl, Rassismus ausgesetzt zu sein.
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Weiterführende Informationen
Diese Nachricht wurde am 21.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.