
Buchmessen-Direktor Boos sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Verein Litprom, der den Preis auslobt, würde die Veranstaltung verschieben und nach einem geeigneten Rahmen dafür suchen. Die Messe selbst will jüdische und israelische Stimmen nun besonders sichtbar machen, kündigte Boos an. Der Terror gegen Israel widerspreche allen Werten der Frankfurter Buchmesse, betonte er.
Zuvor hatte die Sprecherin der Autorenvereinigung PEN-Berlin, Eva Menasse gefordert, den Literaturpreis wie geplant zu vergeben. Shibli die Auszeichnung zu entziehen, "wäre politisch wie literarisch grundfalsch". Der Autor Deniz Yücel vom PEN ergänzte: "Man kann die Darstellungen des Romans für treffend oder zu einseitig halten. Jedenfalls ist 'Eine Nebensache' weit von den eindeutig antisemitischen Zeichnungen entfernt, die auf der Documenta zurecht für Kritik sorgten."
Shiblis Roman behandelt die historisch verbürgte Vergewaltigung und Tötung einer jungen Beduinin durch israelische Soldaten im Jahr 1949.
Diese Nachricht wurde am 15.10.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.