Archiv

Keine Vertragsverlängerung
Günther Jauch beendet Ausflug in die ARD

Zum Jahresende moderiert Günther Jauch zum letzten Mal seine Talkshow im Ersten. Jauch sagte, er habe das ARD-Angebot zur Verlängerung "aus beruflichen und privaten Gründen" nicht angenommen. Kritiker hatten Jauch immer wieder vorgeworfen, in seiner Sendung nicht kritisch genug gegenüber Interviewpartnern gewesen zu sein.

    Günther Jauch in seiner Talkshow.
    Für ihn ist Schluss: Ende des Jahres beendet Günther Jauch seine Talkshow im Ersten. (dpa / Paul Zinken)
    Günther Jauch beendet seinen Ausflug ins Öffentlich-Rechtliche. Laut Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks, der die Talkshow "Günther Jauch" betreut, sagte der Moderator: "Über das Angebot der ARD zur Vertragsverlängerung habe ich mich sehr gefreut. Sowohl aus beruflichen als auch aus privaten Gründen habe ich es nicht angenommen." Die Talkshow läuft damit nach vier Jahren zum Jahresende aus.
    Bis dahin werde Jauch aber wie gewohnt senden, sagt der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor. "Er hat mit seiner Sendung sehr sehr oft die politische Agenda geprägt, auch einige neue Zuschauer auf diesem Sendeplatz für das Erste gewonnen." Die Talkshow sei pointiert und hintergründig gewesen, habe ein breites Themenspektrum abgedeckt und sei ab und zu auch unterhaltsam gewesen.
    Günther Jauch hatte mit seiner Sendung auch immer wieder für Kritik gesorgt. Medienkritiker warfen ihm vor, nicht immer kritisch genug nachzufragen.
    Im März hatte seine Redaktion dann für Aufsehen gesorgt, als sie Aussagen des griechischen Finanzministers Yannis Varoufakis aus dessen Zeit als Hochschulprofessor aus dem Kontext riss und ihm unterstellte, er habe Deutschland den Mittelfinger gezeigt. Der Moderator Jan Böhmermann hatte die sinnentstellende Montage aufgedeckt, indem er zunächst behauptete, das Originalvideo gefälscht zu haben. Der Journalist Jens Bergmann hatte Jauch im Deutschlandfunk vorgeworfen, er habe die Griechen bewusst in schlechtes Licht stellen wollen.