// Samstag, 3. März, 12 Uhr, Konferenzraum 2
Der amerikanische Literaturprofessor Kenneth Goldsmith, Autor des Buches "Uncreative Writing" (Matthes & Seitz 2017) kann zwar nicht persönlich am Kölner Kongress 2018 dabei sein, ist aber über Skype zugeschaltet.
Anstelle seines Live Vortrags gibt es ein Gespräch mit der Übersetzerin seines Buches, Swantje Lichtenstein und dem Autor Johannes Ullmaier über Kenneth Goldsmiths Arbeit. Moderation Barbara Schäfer
Seit es das Internet gibt, sind Literatur im Besonderen und Texte im Allgemeinen immer und überall zu finden. Damit haben sich auch die Bedingungen der Literaturproduktion radikal verändert. Wie sieht in dieser Umgebung "Kreatives Schreiben" aus?
Der Dichter und Hochschullehrer Kenneth Goldsmith sieht das "Uncreative Writing" als neuen Weg des Schreibens: Für ihn geht es weniger darum, neue Texte zu schreiben, als mit dem Material zu arbeiten, das schon da ist. Er sieht das Plagiat, den Remix und die Automatisation als neue Kulturtechniken des digitalen Zeitalters. Denn die letzten literarischen Experimente lagen in der Zeit der klassischen Moderne.
Deshalb stehen für Kenneth Goldsmith Kopieren und Programmieren im Zentrum seiner neuen Poetik des "Unkreativen Schreibens", die die Möglichkeiten des Internets nicht kulturpessimistisch verteufelt, sondern gerne annimmt und für die literarische Produktion nutzen möchte.
Kenneth Goldsmith wurde 1961 in Freeport, Long Island, geboren. Der Konzeptkünstler, Dichter und Literaturwissenschaftler lehrt an der University of Pennsylvania Uncreative writing und Interventionist writing. Aufmerksamkeit erregte er durch sein Kunstprojekt "Printing out the internet" und seine revolutionäre Poetik.
// Als Buch: Kenneth Goldsmith: "Uncreative Writing. Sprachmanagement im digitalen Zeitalter" Deutsch von Hannes Bajohr und Swantje Lichtenstein, Verlag Matthes & Seitz
// Im Radio: Sonntag, 18. März, 9.30 Uhr, Essay und Diskurs: "Uncreative Writing? Why Now?" Kenneth Goldsmith im Gespräch mit Miriam Zeh.