In dem Buch wollte Kepler die Abstände der Planeten anhand der fünf regelmäßigen Körper erklären. Das gelang zwar nicht, aber das Buch machte Kepler europaweit bekannt. Er war ein begeisterter Anhänger des neuen heliozentrischen Weltmodells des Nikolaus Kopernikus, nach dem nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum steht.
Im Jahr 1600 zog er – auf Einladung des dänischen Astronomen Tycho Brahe – nach Prag. Dort wollten beide gemeinsam den Aufbau des Sonnensystems entschlüsseln. Brahe hatte exzellente Beobachtungsdaten, Kepler das mathematische Können. Doch nach eineinhalb Jahren starb Brahe, was für Kepler ein Glücksfall war. Denn so konnte er die Beobachtungen Brahes komplett einsehen.
Nach jahrelangen mühevollen Rechnungen hatte er schließlich den Geistesblitz, dass Mars, Jupiter und Co. nicht auf Kreisen um die Sonne laufen, sondern auf elliptischen Bahnen. Schlagartig passte alles. Die drei Keplerschen Gesetze der Planetenbewegung gaben dem neuen Weltmodell eine präzise mathematische Basis. Johannes Kepler verfasste daraufhin das erste Lehrbuch zur heliozentrischen Astronomie. Es inspirierte später Isaac Newton zur Gravitationstheorie.
1630 ist Johannes Kepler in Regensburg gestorben – der große Astronom wurde 58 Jahre alt.[*]
[*] An dieser Stelle haben wir eine falsche Zahlenangabe korrigiert.